Der Gartenbuchtipp: Schöner wohnen im Garten

Schöner, grüner, nachhaltiger: Die Ansprüche an die Außengestaltung eines Hauses wachsen – und auch der Wunsch, den Garten in den Wohnbereich mit einzubeziehen. Peter Bergs Ideenbuch ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Garten architektonisch optimiert werden kann: Natursteine bringen Struktur und Beständigkeit in den Freiraum. Plastikmöbel auf dem Rasen und Wegwerfgrills werden abgelöst von wohnlichen Terrassen und Außenküchen – wer auf langlebige Investitionen achtet, landet zwangsläufig bei Natursteinen.

Sie überdauern nicht nur den jahreszeitlichen Wandel der Blätter und Blüten, sie überdauern sogar Generationen. Wird das Material fachgerecht verarbeitet, werden die Steine mit der Zeit sogar immer schöner. Leicht verständlich erklärt der Garten- und Landschaftsbauer Peter Berg gemeinsam mit der Journalistin Petra Riedel, worauf es ankommt. Erst kürzlich wurde der Planer als bester Gartendesigner Deutschlands ausgezeichnet; doch sein Ideenbuch ist unverkennbar auch das Werk eines Praktikers, es enthält neben klugen Gedanken handfeste Tipps.

Der Leser lernt, dass parallel zum Haus verlaufende Fugenbilder harmonisch wirken, bequeme Treppen am besten einen Abstand von zehn bis 15 Zentimetern zwischen den Stufen haben und Terrassen sowie Wege mit einem Gefälle von ein bis zwei Prozent gepflastert werden sollten: Dann kann das Wasser abfließen und wird das Ansiedeln von Algen und Moosen verhindert. Wie das Ergebnis aussieht, zeigt das Buch in großformatigen Fotos. Im zweiten Teil geben zehn Porträts gelungener Naturstein-Gärten in Deutschland, USA und Spanien Inspirationen für attraktive Umsetzungen. Dies ist ein wirklich gelungenes Buch zum Schwelgen und zum Planen.

*Peter Berg, Petra Riedel: „Das große Ideenbuch Naturstein im Garten“. Becker-Joest-Volk Verlag, 192 S., 39,90 Euro.

Buchtipp: Rosen gehören in jeden Garten

Foto: Ulmer-Verlag
Foto: Ulmer-Verlag

Rosen passen immer: nicht nur zu jedem Anlass, sondern auch in jeden Garten. Ob klassisch, ländlich oder naturnah – dieses Buch gibt Anregungen, wo die Blüten besonders gut zur Geltung kommen und womit sie sich kombinieren lassen. Dies ist kein Praxisbuch zum Umgang mit Rosen – dafür hilft es bei der Gestaltung des eigenen Gartens. Und zeigt auf, wie und wo Rosen gut zur Geltung kommen. Besonders hübsch sind die Fotos mit jeweils sechs Blüten von unterschiedlichen Rosensorten derselben Farbe. Denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Und schon gar nicht bei Rosenblüten.

Bettina Rehm-Wolters, Mascha Schacht: „Ein Garten voller Rosen”, Ulmer, 134 Seiten, 24,90 Euro.

Oster-Geschenktipps: Die sechs schönsten Gartenbücher im Portrait

Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.
Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.

Es grünt: Ich habe die fünf schönsten Ratgeber für kleine und große Gärten, trockene und schattige Standorte heraus gesucht. Und außerdem ein wirklich zauberhaftes Buch über Gartenglück.

Tipp 1: Kontraste dank Stein

Deutschlands bester Gartenratgeber spart eine Menge Wasser – wenn man die Anregungen aus dem Buch „Kiesgärten“ umsetzt. Durch den Klimawandel sollen unsere Sommer immer heißer werden. Wer da einen grünen Garten behalten will, muss kräftig gießen. Oder aber Stauden pflanzen, die Trockenheit vertragen. Wie das aussehen kann, hat Bernd Hertle in seinem großen Ratgeber zusammengetragen, der kürzlich den Deutschen Gartenbuchpreis 2011 gewann. Der Wissenschaftliche Leiter der Gärten an der Hochschule Weihenstephan und Vorstandsmitglied im Bund deutscher Staudengärtner gehört zu den führenden Gartenbau-Experten des Landes. Entsprechend kompetent und schön ist sein neuestes Buch ausgefallen.

Der Kontrast zwischen Steinen und Pflanzen fasziniert die Menschen seit langem. Im Kiesgarten gehen die beiden eine zeitgemäße Allianz ein. Leicht anzulegende Kieswege schlängeln sich durch farbenfrohe Beete mit viele Blüten. Duftende Pflanzen erinnern ans Mittelmeer. Dazwischen sorgen Findlinge, Felsblöcke und Steinmauern für Struktur und Abwechslung. Die Anregungen reichen von Gärten mit klaren Linien bis hin zu wogender Farb- und Formenvielfalt.

Im zweiten Teil des reich bebilderten Buches porträtiert Hertle geeignete Stauden und Sträucher, Gräser und Zwiebelpflanzen mit geringem Wasser- und Düngerbedarf. Und der Experte gibt ein verlockendes Versprechen: Egal, ob Ton in Ton oder mit kräftigem Farbenspiel – einmal angelegt, sind Kiesgärten pflegeleicht und beanspruchen nur wenig Zeit.

Bernd Hertle: „Kiesgärten: Blütenpracht ohne Gießen“. GU Große Ratgeber, 144 Seiten, 19,90 Euro.

Tipp 2: Elegantes Buch für Feingeister

Silberne Edeldiesteln sind wie prickelnder Champagner im Beet, goldene Blüten bringen klaren Rhythmus und sogar belebende Musik in die Pflanzung, und schwarze Blüten verführen subtil mit ihrem Sex-Appeal. Wer die Sprache der Modebranche liebt, den Wortschatz von Klassik-Fans und dazu noch einen Sinn für Ästhetik hat, wird dieses Buch lieben. Es hat die Vorzüge eines klassischen Pflanzenratgebers mit Details wie Wuchshöhe, Blütezeit und Standorttipps ausgesuchter Sorten. Dabei geht das Werk der Biologin und Kölner Gartenbesitzerin Kristin Lammerting aber weit über den gewöhnlichen Gartenwortschatz hinaus. Es spricht von neuen Vermissmeinicht-Sorten als erhellenden Schattenträumen und von silbernen Beeten als superber Gartensymphonie. Zu Recht gewann der fast poetische Ratgeber für mehr Eleganz im Beet die schimmernde Silbermedaille beim Deutschen Gartenbuchpreis 2011.

Kristin Lammerting: „Eleganz im Beet: Pflanzen in Silber, Gold und Schwarz“. Blv-Buchverlag, 128 Seiten, 29,90 Euro.

Tipp 3: Balkonratgeber für Kreative

Amüsant geschrieben und voller ausgefallener Ideen: Die Autorin dieses Buchs ist keine Gärtnerin, sondern Journalistin mit einer Vorliebe für Gartenthemen. Eine sehr kreative, wie dieses Buch mit Gestaltungsideen für den Balkon zeigt. So liest es sich kurzweilig wie eine Gartenzeitschrift oder gar eine gute Frauenzeitschrift. Mit einer Typbestimmung vorweg und tollen Tipps für Naturburschen, Kräuterhexen, Kitschtanten, Puristen und mehr. Für jeden Typ zeigt der Ratgeber die passenden Pflanzen, Möbel und schöne Dekoration zum Kaufen und Selber-Basteln.

Esther Herr: „Mein Balkon: Gestaltungsideen für jeden Typ“. Gräfe und Unzer, 144 Seiten, 16,99 Euro.

Tipp 4: Blütenträume unter Bäumen

Sie gehört zu den einflussreichsten Gärtnerpersönlichkeiten Englands: Beth Chatto (Jahrgang 1924) aus Essex hat sich einen Namen mit der Kultivierung von „Problemgärten“ gemacht. Sie hat Geröll-Wüsten in blühende Gärten verwandelt, Sümpfe bewohnbar gemacht, und in ihrem neuesten Buch stellt sie den blühenden Wald vor. In „Schattengarten“ erzählt sie von der Entstehung ihres Gartens unter hohen Bäumen. Sie ist der Natur gefolgt und hat einen traumhaften Park angelegt. Ihr Buch darüber ist eher für Gartenprofis geschrieben.

Beth Chatto: „Schattengarten: Die Pflanzen, die Jahreszeiten, die Stimmungen“. Deutsche Verlags-Anstalt, 256 Seiten, 34,99 Euro.

Tipp 5: Viele Tipps für kleine Gärten

Diesen Ratgeber für kleine Gärten hat ein Praktiker geschrieben. Er wimmelt von Tipps und leicht verständlichen Anweisungen, aus einem kleinen Flecken Erde das Beste zu machen. Ein Hinterhof braucht weiße Wände und Kletterpflanzen. Ein schmaler Schlauchgarten wirkt durch Rabatten mit geschwungenen Rändern größer. Und bei einem Dachgarten sollte man sich auf immergrüne, winterharte Pflanzen konzentrieren. Ob Beleuchtung, Gartenmöbel oder das Zementieren von Zaunpfählen – der englische Fernsehgärtner hat in dem kompakten Buch an alles gedacht.

John Cushnie: „Mini-Gärten optimal geplant“. Dorling-Kindersley-Verlag, 192 Seiten, 16,95 Euro.

Tipp 6: Hineintauchen ins Gartenglück

Garten bedeutet Glück, und dieses Buch fasst es in Worte. Wer sich in seinem Garten verlieren kann und sich selbst in Sonntagskleidung beim Unkrautzupfen ertappt, wird hier nur zu gern eintauchen. Eine Staudengärtnerin in vierter Generation erklärt uns ihren Umgang mit der Natur. Anja Maubach beschreibt ihre Gefühle, macht einfühlsame Vorschläge, zitiert Dichter und Denker. Über die Jahreszeiten fotografiert von Ferdinand Graf von Luckner fasziniert diese Praktikerin, inspiriert zu großen Gedanken und dazu, die Finger in die dunkle Erde zu stecken. Dieses als bester Garten-Bildband 2011 ausgezeichnete Werk passt in keine Schublade. Denn es gehört auf den Küchentisch, immer griffbereit, um die Gedanken schweifen zu lassen.

 Anja Maubach: „Garten ist Leidenschaft“. Blv-Buchverlag, 240 Seiten, 29,90 Euro.

Buchtipp: Küchengarten auf kleinstem Raum

Hätte sie anstelle eines Gartens nur eine Fensterbank, würde Alys Fowler sie mit Kräutern füllen. Was sich sonst noch alles auf kleinstem Raum in Töpfen, Kästen oder in Blumenbeeten anbauen lässt, beschreibt die englische Kultautorin („Alys Gartenland”) in ihrem zweiten Buch. Auf gewohnt unkonventionelle Weise kombiniert sie Gemüse mit Blumen, pflanzt Erbsen als Sichtschutz für die Terrasse und erklärt im Rezeptteil, wie sich aus grünen Tomaten Chutney kochen lässt.
Alys Fowler: „Alys‘ Küchengarten”, Kosmos, 255 Seiten, 19,90 Euro.

Buchtipp: Nachschlagewerk der Staudenfreunde

Sie blühen jedes Jahr: Stauden sind verlässliche Gartenbewohner, die mit richtiger Pflege immer schöner und prächtiger werden. Fans haben sich in der Gesellschaft der Staudenfreunde zusammengeschlossen, mit mehr als 4000 Mitgliedern in 35 Regionalgruppen. Für ein großes Staudenbuch hat die Gesellschaft von einem Expertenteam alles Wissenswerte zum Thema zusammenstellen lassen. Heraus gekommen ist wirklich schönes, reich bebildertes Nachschlagewerk.

Bettina Rehm-Wolters, Markus Zeiler: „Stauden im Garten”, Callwey, 191 Seiten, 39,90 Euro.

Buchtipp: Wohnzimmer im Freien

Ein kleiner Garten in der Stadt ist oft das verlängerte Wohnzimmer. Wer seine gute Stube hübsch eingerichtet hat, will hinter dem Haus nicht zwischen Koniferen-Hecken auf Plastikstühlen sitzen. Wie sich der eigene Stil in gemütlichen Sitzecken, originellen Pflasterungen und harmonischen Beeten widerspiegeln kann, zeigt dieses neue Buch aus dem Kosmos-Verlag (in Zusammenarbeit mit „Mein schöner Garten“ auf 190 Farbfotos. 16 Beispiele liefern Ideen, um wenige Quadratmeter Freifläche mit klaren Linien einen asiatischen, mit vielen Rosen einen romantischen oder mit Kräuter und Gemüse einen nützlichen Charakter zu geben – je nach Geschmack.

Martin Schröder, Ute Klaphake: „Kleine Gärten in der Stadt“, Kosmos, 19,90 Euro.

Buchtipp: Katja Maren Thiel „Gärtnern – Grundkurs Grüner Daumen“

Zwar lässt sich Gärtnern selbst erlernen. Doch wer keinen angeborenen grünen Daumen hat, wird anfangs viel falsch machen. Und das kann ins Geld gehen, denn Gartenpflanzen sind teuer. Da ist das Geld in diesen Ratgeber gut investiert. Es erklärt Schritt für Schritt wie sich Gartenboden analysieren lässt, wie Blumen und Kräuter am besten gedeihen und wie sich Pflanzen selbst ziehen lassen. Tolle Fotos helfen, es zu verstehen. Am Ende jedes Abschnitts gibt es eine Zusammenfassung unter dem Titel „Das ist wirklich wichtig“, damit sich niemand in unwichtigen Details verrennt.

Katja Maren Thiel: „Gärtnern – Grundkurs Grüner Daumen“, Kosmos, 189 Seiten broschiert, 19,90 Euro.