Die Kolumne: Ein Einblatt fürs Bad der WG

WG-geeignet: Einblatt Spathiphyllum.

Kakteen sind sicherlich die idealen WG-Pflanzen. Sie brauchen keine Pflege, vertragen unregelmäßiges Gießen und haben nichts gegen häufiges Umziehen. Wer es etwas üppiger mag, der kann zur Yucca-Palme greifen. Geht sie mangels Pflege ein, zersägt man einfach gemeinschaftlich den Stamm und lässt ihn in einem Wasserglas auf der Fensterbank neu austreiben. Als anspruchsloser Gast aus Sansibar hat sich Zamioculas zamifolia bewährt. Selbst die dunkelste Ecke in der Wohnung reicht der hübschen Afrikanerin und jedes Blatt legt einen eigenen Wasserspeicher für schlecht Tage an. Auch das Einblatt Spathiphyllum mit seinen weißen Blüten passt gut ins Badezimmer einer Wohngemeinschaft. Die Pflanze mag den warmen, schattigen Standort und den Wasserdampf der Dusche. Und wenn sie gegossen werden möchte, lässt sie demonstrativ die Blätter hängen. Meist dauert es nicht lang, bis sich jemand beim Zähneputzen erbarmt.

Die Kolumne: Es kracht – und weg ist das Hörnchen

Kennen Sie Excelsior Springs im Mittleren Westen der USA? Dort, glaubt man zumindest einer Seite im Internet, ist es bei Strafe verboten, Eichhörnchen zu erschrecken. Meine Familie und ich säßen längst im Gefängnis, wenn sich das Gesetz weltweit durchgesetzt hätte. Denn Eichhörnchen sind nervöse Tiere, die ständig zusammenzucken und die Flucht ergreifen. Etwa wenn man auf eine seiner liederlich heruntergeworfenen Schalen unter dem Haselnussstrauch tritt. Es kracht – und weg ist das Hörnchen. Wo wir schon mal bei US-Gesetzen sind: In Hayden, Arizona, ist Ärgern von Schafen und Bullenfröschen verboten. Aber die gibt es ja glücklicherweise nicht in unserem Garten.

Ich mach mal die Holofernes: Paperblog – ich glaub, es hackt.

http://de.paperblog.com

Wer bloggt will gelesen werden. Klar doch. Nicht jedoch andere damit reich werden lassen. Genau das versucht derzeit paperblog.com. Eine freundliche Mitarbeiterin namens Johanna schmiert gekonnt Honig ums Maul. Ihr Ziel: Der gebauchpinselte Autor sollen der partizipativen Internetseite sein Blog gratis zur Verfügung stellen. Er entspreche „genau unseren Qualitätskriterien für interessante und gut geschriebene Artikel“. Hört, hört. Dicke kommt es beim Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die mitwirkenden Blogger müssen einer umfassenden Rechteübertragung zustimmen. Dazu zählt das weltweite, zeitlich unbeschränkte Recht, die Inhalte vollständig oder teilweise, zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen. Außerdem dürfen die Blogbeiträge bearbeitet, übersetzt und gekürzt werden. Und der Hammer am Ende:  Vereinbarung unterliegt französischem Recht. Wer sich mit paperblog.com streiten will, kann dies ausschließlich vor einem Pariser Gericht. Statt also meine Texte für lau von paperblog verwursten zu lassen, mach mal die Judith Holofernes: Paperblog –“ich glaub, es hackt“. Und danke an Euch Leser, dass ihr mich auch ohne Vermarktung auf paperblog.de lest.

Mit höf­li­chen Grü­ßen,

Verena Groß

Die Kolumne: Viel Überraschung für wenig Geld

Frisch gepflückt: Delba-Äpfel

Jetzt ist Schluss mit Cripps Pink und Braeburn aus Übersee: Die Kinder müssen sich von knalligen Farben und Einheitsgröße verabschieden. Denn die ersten heimischen Äpfel reifen am Baum. Den Anfang machen auf den ersten Blick unscheinbare Sorten wie Delba, Astramel und Klarapfel. Sie sind jedoch ein besonderes Geschmackserlebnis. Denn im Vergleich zu den importierten Äpfeln schmecken sie unglaublich saftig, ihre Säure sorgt für eine regelrechte Geschmacksexplosion im Mund. Der Nachteil: Sie lassen sich nicht lagern und werden kaum kommerziell angebaut. Wer im Supermarkt kein Glück hat, sollte es also auf dem Bauernmarkt und bei regionalen Apfelbauern probieren. Und lassen Sie sich nicht vom langweiligen Äußeren abhalten. Augustäpfel bieten viel Überraschung für wenig Geld.

Die Kolumne: Ein Blumenstrauß zum Nachtisch

Kapuziner-Kresse

Essbare Blüten werden bei Hobbyköchen immer beliebter. Und sie lassen sich ganz einfach im Blumenbeet ziehen. Der Klassiker ist Kapuzinerkresse mit Blüten von Gelb über Orange bis Rot. Das einjährige Kraut ist unkompliziert und samt sich im zweiten Jahr von alleine aus. Auch gelbe Salatchrysanthemen (oder Kronenwucherblume genannt), himmelblaue Borretschblüten, weiße Gänseblümchen, kleinblütige Studentenblume, Ringelblumen und hellgrüner Ballonwein sind essbar. Beißen Sie doch mal vor den Augen ihrer Gäste in den Blumenstrauß. Vielleicht werden Sie für verrückt erklärt, für Gesprächsstoff sorgt das auf jeden Fall. Wer es weniger dramatisch mag, kann einfach den Salat bunt mit Blüten dekorieren.

Schöne Blüte, große Plage: Die Zaunwinde schlingt sich ihren Weg

Hübsch: Die Blüte der Trichter- oder Zaunwinde.

Sie schlingen sich durch Zäune, winden sich in Sträucher und würgen Stauden regelrecht ab: Die Zaunwinde (Calystegia sepium) ist ein stark wucherndes Wildkraut, das schnell wächst und sich rasch ausbreitet. Wer der Versuchung erliegt, die schönen Blüten stehen zu lassen, hat schnell ein ernsthaftes Problem.

Zwischen Juni und Oktober blüht die Zaunwinde mit großen, weißen Trichterblüten. Diese Blüten werden etwa sechs Zentimeter lang. Sie sind geruchlos, sehen aber sehr attraktiv aus, als wären sie die Blüten einer Zierpflanze.

Die Triebe werden bis zu drei Meter lang und winden sich gegen den Uhrzeigersinn an allem hoch, was ihnen Halt bietet. Die Triebspitzen bewegen sich suchend, um einen Halt zum Ranken zu finden. Innerhalb von einer Stunde und 45 Minuten drehen sie sich einmal gegen den Uhrzeigersinn. Wenn es nichts zum Hochranken gibt, wachsen sie auf dem Boden entlang. Pflanzen, die von der Zaunwinde überwuchert werden, leiden darunter und sterben sogar manchmal.

Die mehrjährige Pflanze hat tief reichende Wurzeln, die so vital sind, dass selbst aus kleinen Bruchstücken neue Triebe wachsen. Dauerhaft bekämpfen lässt sie sich nur durch Bodenaustausch oder mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel, das aufgenommen und bis in die letzten Wurzelspitzen gelangt. Die meisten Mittel sind laut Packungsangaben allerdings gegen Zaunwinde wirkungslos.