Verena’s Grüner Daumen: Zärtliche Erinnerung ist international

Die deutsche  Bezeichnung für eine Pflanze ist oft nur ein regionaler Spitzname. Es gibt aber Ausnahmen, und eine steht derzeit in voller Blüte. So ist das Vergissmeinnicht (wissenschaftlicher Name „Myosotis”) nicht nur  überall in Deutschland ein Symbol der zärtlichen Erinnerung.  Auch in anderen Ländern schenken sich Liebende die kleinen blauen Blüten unter einen Namen mit gleicher Bedeutung. In Europa gibt es mehr als 41 Arten, doch überall klingt es gleich schön: Forget-me-not in England, ne m‘oubliez pas in Frankreich, Nomeolvides in Spanien und nontiscordardimé in Italien. Schön, oder?

Ausflugstipp zu Ostern: Lustwandeln, Eiersuchen und Kutschfahrten in den Herrenhäuser Gärtener

Ostern in den Herrenhäuser Gärten: In der Kutsche geht es an den blühenden Rabatten entlang. Foto: Rainer Dröse/Neue Presse

Zum Spaziergang mit Aktionen laden die Herrenhäuser Gärten in Hannover für Ostersonntag ein. Von 10 bis 17 Uhr gibt es für Familien Begegnungen mit dem Osterhasen. In den blühenden Beeten, an den Gehwegen und zwischen Bäumen werden fleißige Hasenhelfer Süßigkeiten für die Kinder verstecken.
An der barocken Mitspielstation „Spielen wie ein Fürst“ und beim Pflanzen von Kapstachelbeeren können sich Kinder austoben. Den Tag über gibt es Gratis-Führungen durch das Galeriegebäude, das sonst nur zu besonderen Anlässen geöffnet ist. Außerdem können die Gäste erstmals den Großen Garten bei Kutschfahrten aus einer neuen Perspektive erleben – das hat es noch nie gegeben. Wer  mag, kann den Garten auch mit einem Segway-Roller erkunden. Für die musikalische Begleitung sorgen der Mädchenchor Hannover und das Barockensemble Herrenhausen.
Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro.

Oster-Geschenktipps: Die sechs schönsten Gartenbücher im Portrait

Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.
Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.

Es grünt: Ich habe die fünf schönsten Ratgeber für kleine und große Gärten, trockene und schattige Standorte heraus gesucht. Und außerdem ein wirklich zauberhaftes Buch über Gartenglück.

Tipp 1: Kontraste dank Stein

Deutschlands bester Gartenratgeber spart eine Menge Wasser – wenn man die Anregungen aus dem Buch „Kiesgärten“ umsetzt. Durch den Klimawandel sollen unsere Sommer immer heißer werden. Wer da einen grünen Garten behalten will, muss kräftig gießen. Oder aber Stauden pflanzen, die Trockenheit vertragen. Wie das aussehen kann, hat Bernd Hertle in seinem großen Ratgeber zusammengetragen, der kürzlich den Deutschen Gartenbuchpreis 2011 gewann. Der Wissenschaftliche Leiter der Gärten an der Hochschule Weihenstephan und Vorstandsmitglied im Bund deutscher Staudengärtner gehört zu den führenden Gartenbau-Experten des Landes. Entsprechend kompetent und schön ist sein neuestes Buch ausgefallen.

Der Kontrast zwischen Steinen und Pflanzen fasziniert die Menschen seit langem. Im Kiesgarten gehen die beiden eine zeitgemäße Allianz ein. Leicht anzulegende Kieswege schlängeln sich durch farbenfrohe Beete mit viele Blüten. Duftende Pflanzen erinnern ans Mittelmeer. Dazwischen sorgen Findlinge, Felsblöcke und Steinmauern für Struktur und Abwechslung. Die Anregungen reichen von Gärten mit klaren Linien bis hin zu wogender Farb- und Formenvielfalt.

Im zweiten Teil des reich bebilderten Buches porträtiert Hertle geeignete Stauden und Sträucher, Gräser und Zwiebelpflanzen mit geringem Wasser- und Düngerbedarf. Und der Experte gibt ein verlockendes Versprechen: Egal, ob Ton in Ton oder mit kräftigem Farbenspiel – einmal angelegt, sind Kiesgärten pflegeleicht und beanspruchen nur wenig Zeit.

Bernd Hertle: „Kiesgärten: Blütenpracht ohne Gießen“. GU Große Ratgeber, 144 Seiten, 19,90 Euro.

Tipp 2: Elegantes Buch für Feingeister

Silberne Edeldiesteln sind wie prickelnder Champagner im Beet, goldene Blüten bringen klaren Rhythmus und sogar belebende Musik in die Pflanzung, und schwarze Blüten verführen subtil mit ihrem Sex-Appeal. Wer die Sprache der Modebranche liebt, den Wortschatz von Klassik-Fans und dazu noch einen Sinn für Ästhetik hat, wird dieses Buch lieben. Es hat die Vorzüge eines klassischen Pflanzenratgebers mit Details wie Wuchshöhe, Blütezeit und Standorttipps ausgesuchter Sorten. Dabei geht das Werk der Biologin und Kölner Gartenbesitzerin Kristin Lammerting aber weit über den gewöhnlichen Gartenwortschatz hinaus. Es spricht von neuen Vermissmeinicht-Sorten als erhellenden Schattenträumen und von silbernen Beeten als superber Gartensymphonie. Zu Recht gewann der fast poetische Ratgeber für mehr Eleganz im Beet die schimmernde Silbermedaille beim Deutschen Gartenbuchpreis 2011.

Kristin Lammerting: „Eleganz im Beet: Pflanzen in Silber, Gold und Schwarz“. Blv-Buchverlag, 128 Seiten, 29,90 Euro.

Tipp 3: Balkonratgeber für Kreative

Amüsant geschrieben und voller ausgefallener Ideen: Die Autorin dieses Buchs ist keine Gärtnerin, sondern Journalistin mit einer Vorliebe für Gartenthemen. Eine sehr kreative, wie dieses Buch mit Gestaltungsideen für den Balkon zeigt. So liest es sich kurzweilig wie eine Gartenzeitschrift oder gar eine gute Frauenzeitschrift. Mit einer Typbestimmung vorweg und tollen Tipps für Naturburschen, Kräuterhexen, Kitschtanten, Puristen und mehr. Für jeden Typ zeigt der Ratgeber die passenden Pflanzen, Möbel und schöne Dekoration zum Kaufen und Selber-Basteln.

Esther Herr: „Mein Balkon: Gestaltungsideen für jeden Typ“. Gräfe und Unzer, 144 Seiten, 16,99 Euro.

Tipp 4: Blütenträume unter Bäumen

Sie gehört zu den einflussreichsten Gärtnerpersönlichkeiten Englands: Beth Chatto (Jahrgang 1924) aus Essex hat sich einen Namen mit der Kultivierung von „Problemgärten“ gemacht. Sie hat Geröll-Wüsten in blühende Gärten verwandelt, Sümpfe bewohnbar gemacht, und in ihrem neuesten Buch stellt sie den blühenden Wald vor. In „Schattengarten“ erzählt sie von der Entstehung ihres Gartens unter hohen Bäumen. Sie ist der Natur gefolgt und hat einen traumhaften Park angelegt. Ihr Buch darüber ist eher für Gartenprofis geschrieben.

Beth Chatto: „Schattengarten: Die Pflanzen, die Jahreszeiten, die Stimmungen“. Deutsche Verlags-Anstalt, 256 Seiten, 34,99 Euro.

Tipp 5: Viele Tipps für kleine Gärten

Diesen Ratgeber für kleine Gärten hat ein Praktiker geschrieben. Er wimmelt von Tipps und leicht verständlichen Anweisungen, aus einem kleinen Flecken Erde das Beste zu machen. Ein Hinterhof braucht weiße Wände und Kletterpflanzen. Ein schmaler Schlauchgarten wirkt durch Rabatten mit geschwungenen Rändern größer. Und bei einem Dachgarten sollte man sich auf immergrüne, winterharte Pflanzen konzentrieren. Ob Beleuchtung, Gartenmöbel oder das Zementieren von Zaunpfählen – der englische Fernsehgärtner hat in dem kompakten Buch an alles gedacht.

John Cushnie: „Mini-Gärten optimal geplant“. Dorling-Kindersley-Verlag, 192 Seiten, 16,95 Euro.

Tipp 6: Hineintauchen ins Gartenglück

Garten bedeutet Glück, und dieses Buch fasst es in Worte. Wer sich in seinem Garten verlieren kann und sich selbst in Sonntagskleidung beim Unkrautzupfen ertappt, wird hier nur zu gern eintauchen. Eine Staudengärtnerin in vierter Generation erklärt uns ihren Umgang mit der Natur. Anja Maubach beschreibt ihre Gefühle, macht einfühlsame Vorschläge, zitiert Dichter und Denker. Über die Jahreszeiten fotografiert von Ferdinand Graf von Luckner fasziniert diese Praktikerin, inspiriert zu großen Gedanken und dazu, die Finger in die dunkle Erde zu stecken. Dieses als bester Garten-Bildband 2011 ausgezeichnete Werk passt in keine Schublade. Denn es gehört auf den Küchentisch, immer griffbereit, um die Gedanken schweifen zu lassen.

 Anja Maubach: „Garten ist Leidenschaft“. Blv-Buchverlag, 240 Seiten, 29,90 Euro.

Fünf Experten-Tipps für die Frühjahrskur im Staudenbeet

Viel zu tun: Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein zupft Unkraut im Berggarten. Foto: Frank Wilde
Viel zu tun: Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein zupft Unkraut im Berggarten. Foto: Frank Wilde

Die Gartensaison hat begonnen. Eine Expertin aus den Herrenhäuser Gärten erklärt die fünf wichtigsten Tipps für den Frühjahrskur im Blumenbeet.

Tipp 1: Unkraut zupfen

Jetzt ist das aufräumen noch leicht. „Wenn die Wildkräuter zu groß geworden sind hat man es schwerer”, sagt Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein. Wer die Unkräuter blühen und ihren Samen im Garten verteilen lässt, hat anschließend richtig viel Arbeit. Bestehen allerdings Zweifel, ob die Pflänzchen erwünschte Sämlinge von eigenen Stauden sein könnten, sollte man allerdings bis zur Blüte abwarten. Kleinere Flächen können im Stehen mit der Hacke bearbeitet werden. „Ich gehe allerdings fast immer auf die Knie runter und arbeite dicht am Boden.” Dafür haben sich weiche Knieschoner bewährt, wie sich auch Fliesenleger benutzen. „Die halten fest am Knie und wandern anders als Kissen immer mit”, erklärt Stein.

Tipp 2: Stauden teilen

Sind Pflanzen über Winter eingegangen oder sollen Beete neu angelegt werden, muss das nicht unbedingt teuer werden.  „Durch Teilung lassen sich aus einer Staude im Frühjahr zwei machen”, rät die Staudengärtnerin. Je nach Art werden die Pflanzen nach dem Ausgraben mit der Hand, einem Küchenmesser oder sogar grob mit dem Spaten geteilt. Dadurch entstehen aus wenigen Pflanzen mit der Zeit große Gruppen. „Drei oder mehr gleiche Stauden sehen durch die Wiederholung auch schöner aus und machen mehr her als einzelne Pflanzen”, lautet Steins Profitipp. Außerdem verhindert die Teilung, dass ältere Stauden mit der Zeit von innen her kahl werden.

Tipp 3: Neu pflanzen

Bevor es richtig heiß wird ist die bete Zeit, die Beete mit neuen Errungenschaften aufzupeppen. „Staude des Jahres 2011 ist die Fetthenne, die im Herbst in keinem Garten fehlen sollte”.  Groß in Mode sei auch die Kombination von Gräsern mit Stauden. „Ich mag derzeit Lampenputzergras „Pennisetum” sehr gern, das es auch in Rottönen gibt und eine ideale Ergänzung zu Schmuckstauden wie der Präriekerze „Gaura” ist”, verrät die Berggarten-Expertin.

Tipp 4: Jetzt düngen

Um einen guten Start zu bekommen, sollte die Pflanzen jetzt gedüngt werden. Dabei braucht nicht jede Pflanzenart unbedingt eine eigene Nährstoffmischung. „Wir verwenden im Berggarten Floranid permanent.” Der Universaldünger ist im Raiffeisen-Handel und Baumarkt günstig zu bekommen und versorgt die Pflanzen für zwei bis drei Monate. Die Inhaltsstoffe seien auch unbedenklich für Nutzpflanzen wie Erdbeeren verwendbar. Wer sich an die empfohlene Menge hält und den Dünger mit Handschuhen über die Beete wirft, kann wenig falsch machen.

Tipp 5: Pilze bekämpfen

Anfällige Gartenpflanzen wie Rosen, Pfingstrosen und Phlox müssen jetzt vor Krankheiten geschützt werden. „In einem Hausgarten würde ich Spray verwenden, da man nur kleine Mengen braucht.” Wichtig sei es, sich dabei zu schützen, einen windstillen Tag zu wählen  und nur Fungizide zu nehmen, die ungiftig für Bienen sind.

Miese Show der Haselwürste

Männliche Haselnussblüten

Kennen Sie Haselwürste?  Sie fallen momentan massenhaft in meinen Garten. Vom Haselnussstrauch. Kürzlich hingen die Dinger noch hübsch gelb von den Ästen. Als eigenwillige Blüten verkündeten sie den Vorfrühling. Nun sind sie braun und fallen ab. Im jungen Grün der Rosen bleiben sie hängen, und auf dem frisch geputzten Terrassendach. Will ich sie zusammenfegen, zersetzen sie sich und machen noch mehr Dreck. Was mich wirklich ärgert: Die weiblichen Blüten der Haselnuss, die am selben Baum hängen, sind völlig unscheinbar und werden zu Nüssen. Ausschließlich die männlichen Würste machen die Show. Da rutscht mir doch fast ein „Typisch!” raus.

Besser keinen Biosprit E10 für Rasenmäher und Motorsäge

Rasenmähen klappt auf mit Biosprit, ab es ist Vorsicht geboten.
Rasenmähen mit Biosprit? Es ist Vorsicht geboten.

Wer seinen Rasenmäher, Laubbläser oder seine Motorsäge mit dem neuen Biokraftstoff E10 betankt, sollte vorsichtig sein, rät Hansgünter Gembries von Kommunal- und Motorgeräte in Isernhagen bei Hannover. Im schlimmsten Fall muss das Gerät ansonsten verschrottet werden.

Die Herstellern von Kleingeräten mit Vier-Takt-Motoren wie Rasenmähern haben den neuen Sprit mit Bio-Ethanol zwar freigegeben. „Aber die Lagerfähigkeit beträgt maximal drei Monate”, warnt Gembries.

Bei längerer Lagerung entstehen chemische Reaktionen und die kann den Motor im schlimmsten Fall zerstören. Denn durch die Beimischung von Bio-Ethanol werde der Alterungsprozess beschleunigt und der Kraftstoff verliert Zündwilligkeit, heißt es von Wolf-Gartengeräte. „Wir empfehlen daher bei längerer Lagerung des Kraftstoffes die Verwendung eines Kraftstoffstabilisators“, so Michael Wicke, von Wolf-Garten.
Motorsägen und Laubbläser laufen häufig mit Zwei-Takt-Motoren, bei denen das Benzin mit Öl versetzt ist. „Weltmarktführer Stihl hat das E-10-Benzin für seine Geräte frei gegeben, allerdings darf es nur maximal 30 Tage im Gerät bleiben”, erklärt Gembries. Bei anderen Geräten sollte man sich an den Hersteller wenden.

Eine weitere Möglichkeit ist, Super-Benzin zu verwenden. „Aber auch da würde ich den Treibstoff nie länger als ein halbes Jahr im Gerät lassen”, so der Fachmann. Als Alternative gibt es vollsynthetische Kraftstoffe, die allerdings nicht für jeden Motor verwendet werden können. Dieser hat dann eine Lagerfähigkeit von zwei Jahren.