Nicht nur Menschen lieben Rosen – auch Pilze sind ganz versessen drauf

Rosenexperte: Ralf Siekmann rät, ständig kränkelnde Rosen durch robustere Arten zu ersetzen.

Nicht nur Menschen lieben Rosen: Auch Schädlinge suchen deren Nähe und lassen die Blätter abfallen. Um vorsorglich zu spritzen, ist es allerhöchste Zeit, sagt Gartenbauingenieur Ralf Siekmann aus den Historischen Rosengärten in Hemmingen. „Wenn eine Rose jedes Jahr Rost und Sternrußtau hat, hilft nur Chemie.“ Entsprechende Präparate gibt es im Fachhandel und im Baumarkt. Oder aber nicht länger ärgern, die Rose rausreißen, die Erde austauschen und eine resistentere Sorte pflanzen. Pilze seien bei Rosen das Hauptproblem. „Läuse und andere Tiere hingegen kann sich jede Rose einfangen, wie eine Grippe. Dem kann man nicht vorbeugen.“

Dies sind die häufigsten Rosenkrankheiten:

Rosenblattrollwespe

Die Blätter rollen sich vom Rand her ein. Verursacht wird der Schaden, der besonders Kletterrosen befällt, von einer Wespenart, die bei der Eiablage die Blätter einsticht. Die Blätter verkümmern oder sterben ab. Bekämpfung: Blätter abschneiden und entsorgen. In diesem Jahr sind die Wespen besonders aktiv.

Rosensägewespe

Von Juni bis Oktober fressen die Larven der Wespe unregelmäßige Löcher in die Blätter. Bei stärkerem Befall bleibt nur ein Blattgerippe übrig. Bekämpfung: die grünen Larven mit dem hellbraunen Kopf absammeln und vernichten. Sind es zu viele, sollten die befallenen Triebe vernichtet werden. Die Larven verpuppen sich im Holz der Rose.

Rosenzikade

Die Blattoberseite ist hell gesprenkelt und vertrocknet, Knospen verkrüppeln. Die Schädlinge saugen die Zellen leer. Die Zikade befällt vor allem Rosen, die an einem geschützten Standort ohne Luftbewegung (zum Beispiel dicht an der Hauswand) wachsen. Bekämpfung: anderen Standort wählen, Zikaden zerdrücken und bei starkem Befall ganze Triebe entfernen.

Echter Mehltau

Auf den Blättern zeigt sich ab Ende Mai ein weißer, mehliger Pilzbefall. Die Blätter laufen rötlich an und sterben ab. Das Pilzwachstum wird begünstigt vom feuchtwarmem Wetter und starken Temperaturschwankungen. Bekämpfung: Standorte wählen, die ausreichend Belüftung haben, und nur zurückhaltend mit Stickstoff düngen. Am besten resistente Sorten wählen, die zum Beispiel die strengen Tests der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung (ADR) bestanden haben.

Falscher Mehltau

Der weiß-graue Schimmel bildet sich vor allem auf der Blattunterseite. Auf der Oberseite erscheinen gelbbraune bis violette Flecken. Die Blätter fallen ab. Bekämpfung: wie beim echten Mehltau, außerdem das Falllaub beseitigen, um so eine Neuinfektion zu vermeiden.

Rosenrost

Auf der Unterseite bilden sich durch Pilzsporen Flecken, die die Farbe von Ockerbraun über Kastanienbraun bis hin zu Schwarz im Herbst wechseln. Auf der Blattoberseite erscheinen die Flecken gelblich-rot. Die Pflanze wird dadurch geschwächt. Dauert der Pilzbefall mehrere Jahre, stirbt die Rose schließlich. Kühle, feuchte Standorte begünstigen das Wachstum. Bekämpfung: sorgfältige Standort- und Sortenwahl wie bei Mehltau. Das Falllaub entfernen und im Herbst den Boden nicht bearbeiten, da dies das Überwintern der Pilzsporen begünstigt.

Sternrußtau

Die Blätter bekommen violettbraune bis schwarze Flecken mit sternförmigen Rändern, vergilben und fallen ab. Das Pilzwachstum wird begünstigt durch längere Feuchtigkeitsperioden und schwere, undurchlässige Böden. Bekämpfung: durch ausreichend Pflanzabstand und auslichtende Schnitte für Durchlüftung sorgen.