Die Narzissen wollen nicht rechtzeitig blühen? Machen Sie es doch wie die Profis im Berggarten. Weil die Ausstellung über gerüschte und geschlitzte Sonderformen der Osterglocke mangels Blüten bereits um gut eine Woche verschoben werden musste, erinnerten sich die Gärtner an einen Trick aus früheren Jahren der 1638 angelegten Herrenhäuser Gärten Hannover: Frischer Pferdemist unten in den Töpfen heizt jetzt den Zwiebeln ein. Denn bei der Verrottung wird Wärme frei. Damit es auch wirklich klappt, werden die Töpfe nachts zusätzlich mit Flies gegen Kälte geschützt. Kleine Lampen brennen darunter und sind zusätzliche Wärmequellen. Da wird wirklich mit allen Tricks gearbeitet.
Kategorie: Gartenpflanzen
Direkt vom Rosen-Profi: Tipps für den Frühjahrsschnitt
Rosen brauchen einen Frühjahrsschnitt. Wo die Schere am besten angesetzt wird, lässt sich kostenlos in den Historischen Rosengärten Hemmingen bei Hannover erlernen. Betriebsleiter Siekmann und sein Team geben im März und April Kurse auf ihrem Gelände an der Göttinger Landstr. 75 für Hobbygärtner. Außer der richtigen Schnitttechnik erfahren die Teilnehmer, wie Profis ihre Rosen düngen. Die Kurse beginnen jeweils um 11 Uhr, als Termine stehen Sonnabend, 19. März 2011, Mittwoch, 23. März, Sonnabend, 26. März und 2. April zur Auswahl. Wer dabei sein will, sollte sich schnell unter Telefon 0511 420770 anmelden.
Verena’s Grüner Daumen: Becher oder Glöckchen?
Der kleine Unterschied machts: Schneeglöckchen und Märzenbecher lassen sich auf dem ersten Blick schwer unterscheiden. Sie zeigen derzeit beide ihre kleinen weißen Blüten und wachsen aus Zwiebeln. Doch wer genauer hinguckt sieht: Märzenbecher oder Knotenblumen (Leucojum vernum) haben sechs gleichlange Blütenblätter, alle mit einem grün-gelben Fleck an der Spitze. Schneeglöckchen (Galanthus var.) zeichnen sich hingegen durch drei innere (meinst kürzere) und drei äußere Blütenblätter aus. Grüne Flecken gibt es bei ihnen, wenn überhaupt, nur an den inneren Blättern. Klingt einfach? Unter den mehreren 100 Züchtungen gibt es inzwischen auch Schneeglöckchen mit sechs gleichlangen Blütenblätter. Dann allerdings ohne den für Märzenbecher so typischen grün-gelben Punkt an der Spitze. Warum uns das überhaupt schert? Schneeglöckchen sind sehr anspruchslos, wachsen im Schatten und vermehren sich schnell (auch mit Hilfe von Ameisen). Märzenbecher lieben es hingegen das ganze Jahr über feucht und sind kälteempfindlicher als Schneeglöckchen. Dafür vertragen sie einen sonnigen Standort.
Ausstellungstipp: Narzissen mit Rüschen im Berggarten
Vom Winter zurückgepfiffen: Von heute an sollten eigentlich im Berggarten Hannover besondere Narzissen gezeigt werden. Die Lieferung der Osterglocken mit gerüschte und geschlitzten Blütenkronen aus Holland kam pünktlich an. Doch leider sind fast alle Knospen noch zu. „Gerade mal zwei Sorten blühen derzeit“, heitßt es aufs den Herrenhäuser Gärten. Die Eröffnung wurde deshalb auf voraussichtlich nächste Woche verschoben. Dann sollen die etwa 30 Sorten in Weiß, Gelb, Orange und sogar Pink, die aus einer Mutation entstanden sind, in voller Pracht zu sehen sein. Sie tragen so schöne Namen wie „Sorbet“, „Rainbow Colours“ und „April Tears“. Die Ausstellung ist bis 15. März (wegen der Verzögerung vorraussichtlich auch eine Woche länger) täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und kostet 3,50 Euro Eintritt (Kinder bis 12 Jahren frei). Übrigens: Die Zwielbeln werden anschließend nicht etwa zurück nach Holland geschickt, sondern bekommen einen festen Platz im Berggarten und jedes Jahr um Ostern für farbige Tupfer zu sorgen.
Ausflugstipp: Wie einer aus Unkraut Geld macht
Sauerampfer, Brennesseln und Giersch: Der französische Spitzenkoch Jean-Marie Dumaine verarbeitet die Natur in der Gourmetküche. In seinem Restaurant an der Mündung der Ahr in den Rhein serviert er Wildkräutermenüs. Am Donnerstag, 24. März, lädt er zum 24. Kräuterfestival ins Vieux Sinzig (Kölner Str. 6, Telefon 02642/42757) ein. Unter dem Titel „Auf den Genüssen in der Natur“ nimmt Dumaine Feinschmecker ab 16 Uhr mit auf eine Wildkräuterführung an die Ahr. Le Maître gibt dabei perlende Anekdoten und ausgesuchte Rezepte zum Besten. Gegen 18.30 Uhr serviert sein Team den Teilnehmern ein Wildkräutermenü im Restaurant. Dies kostet 38 Euro pro Person inklusive Führung, Aperitif und Imbiss im Kräutergarten mit anschließendem Drei-Gänge-Menü im Restaurant.
Die Kolumne: Cool sein mit Geranien
Cool sein mit GeranienFür manche Menschen sind Geranien ähnlich attraktiv wie umhäkelte Klorollen und Kittelschürzen. Doch nicht Geranien sind spießig, sondern was wir mit ihnen verbinden. Wir denken an Zuckerkuchen und Kaffeetrinken auf Schwiegermutters Balkon zurück. Oder an die garstige Nachbarin, die immer über spielende Kinder meckerte und ihre rosa Geranien im Treppenhaus überwintern ließ.
Die Abneigung zu überwinden, ist einfach: Inzwischen gibt es mehr als 300 Sorten. Wer sich zweifarbige, riesen- oder sternblütige kauft statt die üblichen beim Discounter und sie botanisch korrekt Pelargonien nennt, wird die Abneigung schnell los. Denn auch die neuen Sorten sind pflegeleicht und robust und blühen bis Spätherbst. Und sehen nicht spießig aus, sondern echt cool.