Auf den Nieswurz sind nicht nur Hummeln wild

Na schau mal einer an, was die Natur so kann: Der Palmblättrige Nieswurz (botanisch: Helleborus foetidus, auch weniger passend Stinkender Nieswurz genannt) sieht aus, als hätten sich unzählige Züchter daran vergnügt. Hellgrüne Blütenbüschel öffnen sich in Kniehöhe über dunkelgrün glänzenden Blättern und locken bereits Anfang März dicke Hummeln an. Wer mit der ersten wärmenden Frühlingssonne in den Wald geht und den Anblick nicht kennt, bleibt erst einmal staunend stehen. Denn während der Rest der Vegetation größtenteils noch Winterruhe macht, öffnet diese langlebige Staude umso imposanter ihre hängenden Glocken in leuchtendem Grün. „Die hätte ich gerne im Garten!“, rief eine Städterin erfreut über den Anblick.

Tatsächlich wächst die Pflanze auch gerne im heimischen Garten auf mageren Bögen im lichten Halbschatten. Gut sortierte Staudengärtnereien und Gartencenter verkaufen den Nieswurz als Gartenstaude, die kombiniert mit Winterlingen (Eranthis), Schneeglöckchen (Galanthus) in Spätwinter und Vorfrühling die Rabatten verschönert und auch gut für die Natur ist: Denn Hummeln und Wildbienen finden in ihren Glockenblüten eine erste wertvolle Nahrungsquelle.

Pflanzen einfach aus dem Wald mitzunehmen, wird vermutlich nicht mit Erfolg gekrönt sein. Ganz abgesehen davon, dass damit in die Natur eingegriffen wird, reagiert diese Pflanze wie viele ihrer Verwandten empfindlich aufs Verpflanzen. Sie wollen ihre Ruhe. Besser ist es da, Ameise zu spielen: Die Staude sorgt mit einer leckeren Beigabe am Samen dafür, dass Waldinsekten sie mitnehmen und so verbreiten. Die reifen Samen in den drei bis fünf Früchten pro Blüte können an einem geeigneten Standort in den Boden gebracht werden. Und dann sollte in dem Bereich besser nicht gebuddelt oder gehakt werden. Oder aber man überlässt Gärtnern das aussähen und pflanzt die einjährigen Stauden.

Die Erfahrung lehrt, dass es selten bei einer Helleborus-Pflanze bleibt. Zum einen sehen sie in Gruppen viel schöner aus. Zum anderen machen die Blüten dieser Gattung süchtig. Die bekannteste ist die weiße Christrose (H. niger), die bereits im Dezember ihre Knospen öffnet, und von der es inzwischen die erste rote Variante gibt. Hinzu kommen vielen Variationen der später blühenden Schnee- und Lenzrosen. Züchtern sorgen dafür, dass kommen immer wieder neue Farben und Formen dazukommen. Es gibt sie in Violett, Rosa, Grün, Hellgelb, mit Sprenkeln und Tupfern. Das ist purer Luxus, da ja bereits die von der Natur hervorgebrachten Exemplare echte Hingucker sind.

Klee im Glück: Der grüne Neujahrsgruß zeigt bei richtiger Pflege rosa Blüten

Was für ein Glück: Der Klee blüht bei richtiger Pflege im Sommer.

Glücksklee wurde zum neuen Jahr wieder millionenfach verschenkt. Die wenigsten werden ihn allerdings blühen sehen. Denn bis zum Sommer sind die meisten Töpfchen längst im Müll gelandet. Schade eigentlich. Die Pflege lohnt sich, denn die kräftigen rosa Blüten in lockeren Dolden sind ein hübscher Gegensatz zu den dunkel gezeichneten Kleeblättern. Bis dahin ist allerdings ein wenig Geduld nötig.

Das Problem: In Wohnzimmer wird der kleine Klee (botanischer Name: Oxalis) schnell unansehnlich. Er braucht neben viel Licht vor allem eine kühle Umgebung, um sich wohl zu fühlen.

Im ungeheizten Wintergarten, im Treppenhaus und am kühlen Schlafzimmerfenster gedeiht er deutlich besser als in der warmen Stube. Sobald kein Frost mehr droht, darf der Klee an einen sonnigen Platz nach draußen. Am besten bekommt er vorher einen größeren Topf. Die Neujahrstöpfchen bieten den Wurzeln zu wenig Raum. Wer mehrere Töpfe Klee besitzt, kann sie zusammen pflanzen. Eine Schale oder ein großer Topf voller Glücksbringer im Garten wirken unwiderstehlich. Ausreichende Feuchtigkeit ist wichtig. Steht er zu trocken, lässt er die Blätter hängen.

Sogar auspflanzen lässt sich der Klee. Seine Zwiebeln müssen dann nur rechtzeitig vor dem Frost wieder ausgegraben werden, denn winterhart ist er nicht. Aber mit etwas Glück gibt es am Ende des Jahres wieder neuen Klee.