Die Kolumne: Tee aus Zitronenmelisse geht ja gar nicht – oder wer trinkt denn schon Klostein?

Ein Genuss: Frische Minze in Grünem Tee.

Es wird kälter und bei uns beginnt die Teesaison. Der Geruch der aufgebrühten Kräuter weckt Erinnerungen. Bei Kamille kommen Bilder von Halsschmerzen und Husten hoch. Im eigenen Garten haben wir sie nicht. Denn nur die jungen Blüten, sorgsam getrocknet haben genug Inhaltsstoffe um auch zu helfen – dafür gehen wir bei Bedarf lieber in die Apotheke.

Fenchel-Tee lässt an Stillzeit aber auch an Verdauungsprobleme und Koliken denken. Fenchel-Pflanzen sehen hübsch zwischen anderen Stauden aus. Teeliebhaber ernten im Herbst die Früchte der großen Blütendolden, die meist Samen genannt werden. Leicht mit dem Mörser bearbeitet haben sie ein wunderbares Lakritz-Aroma.

Bei dem Geruch von Zitronenmelissen-Tee muss ich an Klostein denken. (Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden seinen Lieblingstee vermiest). Doch einige Blätter mit kochendem Wasser überbrüht und dann in ein Wannenbad gegossen verbreiten einen wunderbar wohligen Duft. Entspannend wirken soll es auch noch. Problematisch wird die Pflanze nur, wenn sich Samen bilden und das Kraut sich im gesamten Garten verbreitet.

Über Minze streiten sich die Gelehrten. Die einen bezeichnen die Staude als pflegeleichte Schönheit, die anderen als kaum zu bändigende Plage. Denn einmal ins Beet gepflanzt, kriecht die Minze mit ihren Ausläufern an all die Orte, die ihr behagen. Verhindern lässt sich das nur, wenn sie in einen Kübel gepflanzt wird. Oder in ein ummauertes Areal. Es gibt natürlich noch eine weitere Möglichkeit, die wir bevorzugen: den Sommer über Mojito wie auf Kuba und den Herbst über Grünen Tee mit Minze wie in Nordafrika zu trinken. Und da wir dafür reichlich ernten wird die Minze bei uns nie zum Problem.