Ich mach mal die Holofernes: Paperblog – ich glaub, es hackt.

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Wer bloggt will gelesen werden. Klar doch. Nicht jedoch andere damit reich werden lassen. Genau das versucht derzeit paperblog.com. Eine freundliche Mitarbeiterin namens Johanna schmiert gekonnt Honig ums Maul. Ihr Ziel: Der gebauchpinselte Autor sollen der partizipativen Internetseite sein Blog gratis zur Verfügung stellen. Er entspreche „genau unseren Qualitätskriterien für interessante und gut geschriebene Artikel“. Hört, hört. Dicke kommt es beim Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die mitwirkenden Blogger müssen einer umfassenden Rechteübertragung zustimmen. Dazu zählt das weltweite, zeitlich unbeschränkte Recht, die Inhalte vollständig oder teilweise, zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen. Außerdem dürfen die Blogbeiträge bearbeitet, übersetzt und gekürzt werden. Und der Hammer am Ende:  Vereinbarung unterliegt französischem Recht. Wer sich mit paperblog.com streiten will, kann dies ausschließlich vor einem Pariser Gericht. Statt also meine Texte für lau von paperblog verwursten zu lassen, mach mal die Judith Holofernes: Paperblog –“ich glaub, es hackt“. Und danke an Euch Leser, dass ihr mich auch ohne Vermarktung auf paperblog.de lest.

Mit höf­li­chen Grü­ßen,

Verena Groß

Die Kolumne: Viel Überraschung für wenig Geld

Frisch gepflückt: Delba-Äpfel

Jetzt ist Schluss mit Cripps Pink und Braeburn aus Übersee: Die Kinder müssen sich von knalligen Farben und Einheitsgröße verabschieden. Denn die ersten heimischen Äpfel reifen am Baum. Den Anfang machen auf den ersten Blick unscheinbare Sorten wie Delba, Astramel und Klarapfel. Sie sind jedoch ein besonderes Geschmackserlebnis. Denn im Vergleich zu den importierten Äpfeln schmecken sie unglaublich saftig, ihre Säure sorgt für eine regelrechte Geschmacksexplosion im Mund. Der Nachteil: Sie lassen sich nicht lagern und werden kaum kommerziell angebaut. Wer im Supermarkt kein Glück hat, sollte es also auf dem Bauernmarkt und bei regionalen Apfelbauern probieren. Und lassen Sie sich nicht vom langweiligen Äußeren abhalten. Augustäpfel bieten viel Überraschung für wenig Geld.

Die Kolumne: Ein Blumenstrauß zum Nachtisch

Kapuziner-Kresse

Essbare Blüten werden bei Hobbyköchen immer beliebter. Und sie lassen sich ganz einfach im Blumenbeet ziehen. Der Klassiker ist Kapuzinerkresse mit Blüten von Gelb über Orange bis Rot. Das einjährige Kraut ist unkompliziert und samt sich im zweiten Jahr von alleine aus. Auch gelbe Salatchrysanthemen (oder Kronenwucherblume genannt), himmelblaue Borretschblüten, weiße Gänseblümchen, kleinblütige Studentenblume, Ringelblumen und hellgrüner Ballonwein sind essbar. Beißen Sie doch mal vor den Augen ihrer Gäste in den Blumenstrauß. Vielleicht werden Sie für verrückt erklärt, für Gesprächsstoff sorgt das auf jeden Fall. Wer es weniger dramatisch mag, kann einfach den Salat bunt mit Blüten dekorieren.

Schöne Blüte, große Plage: Die Zaunwinde schlingt sich ihren Weg

Hübsch: Die Blüte der Trichter- oder Zaunwinde.

Sie schlingen sich durch Zäune, winden sich in Sträucher und würgen Stauden regelrecht ab: Die Zaunwinde (Calystegia sepium) ist ein stark wucherndes Wildkraut, das schnell wächst und sich rasch ausbreitet. Wer der Versuchung erliegt, die schönen Blüten stehen zu lassen, hat schnell ein ernsthaftes Problem.

Zwischen Juni und Oktober blüht die Zaunwinde mit großen, weißen Trichterblüten. Diese Blüten werden etwa sechs Zentimeter lang. Sie sind geruchlos, sehen aber sehr attraktiv aus, als wären sie die Blüten einer Zierpflanze.

Die Triebe werden bis zu drei Meter lang und winden sich gegen den Uhrzeigersinn an allem hoch, was ihnen Halt bietet. Die Triebspitzen bewegen sich suchend, um einen Halt zum Ranken zu finden. Innerhalb von einer Stunde und 45 Minuten drehen sie sich einmal gegen den Uhrzeigersinn. Wenn es nichts zum Hochranken gibt, wachsen sie auf dem Boden entlang. Pflanzen, die von der Zaunwinde überwuchert werden, leiden darunter und sterben sogar manchmal.

Die mehrjährige Pflanze hat tief reichende Wurzeln, die so vital sind, dass selbst aus kleinen Bruchstücken neue Triebe wachsen. Dauerhaft bekämpfen lässt sie sich nur durch Bodenaustausch oder mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel, das aufgenommen und bis in die letzten Wurzelspitzen gelangt. Die meisten Mittel sind laut Packungsangaben allerdings gegen Zaunwinde wirkungslos.

Der braune Tomatentod

Der Regen und die Kälte macht derzeit den Tomatenpflanzen im Garten schwer zu schaffen. Werden sie zu feucht, befällt sie die Kraut- und Braunfäule. Das ist eine Krankheit, die durch einen Pilz (Phytophthora infestans) verursacht wird. Ist die Pflanze erst einmal befallen, kann man wenig tun. Doch es gibt Tipps, die Krankheit zu vermeiden.

Tipp 1: Tomaten überdachen

Wenn keine Feuchtigkeit auf die Blätter gelangt, können Pilzsporen der Pflanze nichts tun. Ein selbstgebautes Dach aus Latten und Folie hilft ebenso wie hochgestellte Frühbeetfenster oder ein kleines Gewächshaus.

Tipp 2: Richtig gießen

Nie das Wasser über die Blätter oder Stängel laufen lassen. Nicht großflächig die Erde unter den Tomatenpflanzen feucht halten, sondern nur an einer kleinen Stelle gießen. Als Hilfe kann ein aufgeschnittener Joghurtbecher neben der Pflanze eingegraben werden. Dort hinein wird gegossen, das Wasser breitet sich dann nur unterirdisch im Wurzelraum aus.

Tipp 3: Regelmäßig ausgeizen

Damit die Pflanzen nicht zu dicht werden, werden die Blatttriebe aus den Achseln herausgebrochen, wenn sie etwa fünf bis zehn Zentimeter lang sind.

Tipp 4: Standort jährlich wechseln

Die Tomaten sollten jede Saison einen neuen Platz im Garten bekommen. Räumen Sie die Pflanzenreste im Herbst sorgfältig von den Beeten, desinfizieren Sie Stäbe und Bindematerial oder erneuern Sie es.

Fette Pflanzen auch ohne Kompost: Drei Dünger zum Selbermachen

Wer keinen Kompost hat, muss auf nicht unbedingt auf industriell hergestellten Dünger zurückgreifen. Günstiger und ökologischer klappt es mit den folgenden drei Rezepten.

Tipp 1: Brennnessel-Jauche

Viele Hobbygärtner schwören darauf als Dünger. Zur Herstellung wird etwa ein Kilo frische Brennnesseln (Handschuhe beim Pflücken anziehen!) zerkleinert und mit zehn Litern Wasser in einem Plastikgefäß angesetzt. Nach etwa zwei Wochen (zwischendurch öfter umrühren, auch wenn es etwas stinkt) wird die Jauche durchgesiebt und im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnt, dann werden die Pflanzen damit gegossen. Die Jauche wirkt als natürlicher Dünger zur raschen Stickstoffversorgung, zum Beispiel bei Tomaten. Dort soll sie sogar die Pilzfäule bekämpfen helfen.

Tipp 1: Acker-Schachtelhalm-Brühe

Die in den Pflanzen enthaltene Kieselsäure festigt das Pflanzengewebe und erhöht so die Widerstandsfähigkeit gegen echten und falschen Mehltau, Kraut- und Knollenfäule, Rost und Schorf. Für eine Brühe ein Kilo Schachtelhalm mit zehn Litern Wasser vermischen, 24 Stunden stehen lassen, dann eine halbe Stunde köcheln und abkühlen lassen. Zum Gießen die Brühe mit der fünffachen Menge Wasser verdünnen.

Tipp 3: Eierschalen-Sud

Gut geeignet für Zimmerpflanzen. Dazu werden die Schalen von frischen Eiern zerkleinert, in einen alten Topf getan und mit Wasser aufgefüllt. Das Ganze fest verschlossen etwa drei Wochen durchziehen lassen. Zimmerpflanzen, die alle zwei Wochen einmal mit dieser Lösung gedüngt werden, wachsen besser.

Die Kolumne: Sieben Wochen Sonne und Wonne

Putziges Nagetier: Der Siebenschläfer.

Machen Sie sich auf einen tollen Sommer gefasst. Denn heute (27. Juni) ist Siebenschläfertag. Und wir haben strahlend blauen Himmel und wundervolle 30 Grad. „Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne”, besagt die Bauernregel. Mit dem gleichnamigen Nagetier hat das aber nichts zu tun, sondern mit einer Legende von sieben Brüdern, die im Jahr 251 im römischen Reich wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt wurden. Sie flüchteten sich in eine Höhle, schliefen ein und erwachten erst 200 Jahre später am Siebenschläfertag. Nungut, mit dem Wetter hat das wenig zu tun. Aber es gibt Meteorologen, die sagen Ende Juni verfestigt sich das Wetter. Dass es sich bei den Bauernregeln für den Siebenschläfertag ebenfalls um Legenden handeln könnte, weise ich hiermit nicht ganz ohne Eigennutz zurück.

Die Kolumne: Kleiner Feigling, große Not

Hier hat es geklappt: Ein tragender Feigenbaum.

Manche Urlaubsmitbringsel lassen einen verzweifeln. So haben sich Freunde aus dem Griechenland-Urlaub einen Feigen-Sämling mitgebracht. Fünf Jahre lang wässerten sie ihn, ließen ihn im kühlen Treppenhaus überwintern und schleppten ihn im Frühjahr wieder nach draußen. Er dankte es ihnen – mit nicht einer einzigen Frucht. Der Grund ist simpel: Es handelt sich um ein Feigen-Weibchen. Dem Bäumchen fehlt für die Fortpflanzung schlichtweg das Männchen. Nun wird eine eher unscheinbare Holz- oder Bocksfeige zum befruchten gesucht. Zudem braucht die Feige noch einen Schwarm Gallwespen, der seine Eier in den Blüten ablegt. Erst dann gibt es eventuell kleine Feiglinge. Da sage noch mal einer, Sex sei simpel.

Die Kolumne: Metal-Fans plündern den Kirschbaum

Vögel sind die eigentlichen Herren des Gartens. Zumindest benehmen sie sich so. Das Taubenpaar flaniert regelmäßig auf dem Gartenweg wie einst König Georg und seine Marie in den Herrenhäuser Gärten in Hannover. Die Amsel baute nicht nur ihr Nest unters Dach unseres Carports und ließ ihren ungezogenen Nachwuchs die Autodächer mit Graffiti beschmutzen. Nein, sie schimpft uns auch wie Einbrecher aus, sobald wir in den Garten kommen. Eine dreiste Spatzenbande lümmelt oft mitten auf dem Terrassentisch und erwartet Kekskrümel zur Kaffeezeit. Und die Stare? Sie fallen mit ohrenbetäubendem Lärm über den Kirschbaum her, als wären sie Heavy-Metal-Fans beim Open-Air in Wacken.

Die Kolumne: Eine Rose für den Grünmüll

Ich liebe Geschenke. Besonders Dinge für den Garten. Vor knapp sieben Jahren schleppten Kollegen eine rote Rose an. Ein Hochstammbäumchen – ohne ein einziges Blatt. „Die blüht noch, und ich habe sie voll günstig bekommen“, präsentierte meine Kollegin damals stolz das Schnäppchen. Ich habe die Rose gehegt und gepflegt, ehrlich. Doch jedes Jahr treiben die Blätter aus, fangen an zu rosten und fallen ab. Im Sommer habe ich regelmäßig einen kahlen Strauch mit ein paar Blüten im Beet stehen. Wirklich schön war die Rose eigentlich nie. Nun kommt sie in den Grünmüll und ich habe ein Ärgernis weniger. Auch wenn es schmerzt, ein Geschenk so zu entsorgen. Entschuldigt, liebe Kollegen!