Die deutsche Bezeichnung für eine Pflanze ist oft nur ein regionaler Spitzname. Es gibt aber Ausnahmen, und eine steht derzeit in voller Blüte. So ist das Vergissmeinnicht (wissenschaftlicher Name „Myosotis”) nicht nur überall in Deutschland ein Symbol der zärtlichen Erinnerung. Auch in anderen Ländern schenken sich Liebende die kleinen blauen Blüten unter einen Namen mit gleicher Bedeutung. In Europa gibt es mehr als 41 Arten, doch überall klingt es gleich schön: Forget-me-not in England, ne m‘oubliez pas in Frankreich, Nomeolvides in Spanien und nontiscordardimé in Italien. Schön, oder?
Kategorie: Die Kolumne
Miese Show der Haselwürste
Kennen Sie Haselwürste? Sie fallen momentan massenhaft in meinen Garten. Vom Haselnussstrauch. Kürzlich hingen die Dinger noch hübsch gelb von den Ästen. Als eigenwillige Blüten verkündeten sie den Vorfrühling. Nun sind sie braun und fallen ab. Im jungen Grün der Rosen bleiben sie hängen, und auf dem frisch geputzten Terrassendach. Will ich sie zusammenfegen, zersetzen sie sich und machen noch mehr Dreck. Was mich wirklich ärgert: Die weiblichen Blüten der Haselnuss, die am selben Baum hängen, sind völlig unscheinbar und werden zu Nüssen. Ausschließlich die männlichen Würste machen die Show. Da rutscht mir doch fast ein „Typisch!” raus.
Appell an Hortensiendiebe
Hortensien in und um Hannover werden weiter geplündert. Das hartnäckige Gerücht, Stängel, Blättern und Blüten des beliebten Gartenstrauchs lassen sich als Droge rauchen, lässt Jugendlichen massenhaft zu Gartendieben werden. Das Thema kocht seit 1996 immer wieder hoch, berichtet Tobias Münkner, ein in Naturheilkunde bewandertet Apotheker aus Laatzen. Doch in Bauern- und Rispen-Hortensien, das sei wissenschaftlich bewiesen, sei „rein gar nichts” zum Vernebeln der Sinne enthalten. Mit der Erkenntnis wird Münkner noch diese Woche in der ZDF-Drehscheibe zitiert. Also bitte, ihr Hortensiendiebe, verschont meinen Vorgarten. Rausch tritt nur bei längerer Betrachtung des Gesamtensembles ein.
Verena’s Grüner Daumen: Quengelware
Süßigkeitenregalen an den Kassen des Supermarktes würdige ich keines Blickes, die Schokoriegel lasse ich links liegen. Nur im Frühjahr bin ich extrem anfällig für die Quengelware neben der Warteschlange. Bunte Verpackungen strahlen mich an. Neue Geschmacksrichtungen und Farben lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Da sie weder teuer sind noch dick machen werde ich immer wieder schwach. Zuhause zweifele ich meist am Nutzen meines Verlockungskaufes. Und frage mich, warum die Ständer mit den Gartensämereien immer genau neben den Kassen platziert werden müssen.
Verena`s Grüner Daumen: Arm durch Tulpen
Wussten Sie, dass Tulpenzwiebeln essbar sind? Ein herzhafter Biss war im 17. Jahrhundert in Holland allerdings undenkbar. Nicht, weil sich die Menschen davor ekelten, sondern weil Tulpenzwiebeln kostbarer als Gold waren. So ist überliefert, dass während des Tulpenfiebers eine Zwiebel der sehr seltenen Sorte „Vizekönig“ für 24 Wagenladungen Korn, acht Mastschweine, vier Kühe, vier Fässer Bier, 1000 Pfund Butter sowie einige Tonnen Käse den Besitzer wechselte. Als die Spekulationsblase platzte und die Kurse ins Bodenlose stürzten, kam in ganz Holland die Wirtschaft auf Jahre zum Erliegen. Die Menschen hungerten. Und hatten nicht mal Tulpenzwiebeln zu essen.
Verena’s Grüner Daumen: Becher oder Glöckchen?
Der kleine Unterschied machts: Schneeglöckchen und Märzenbecher lassen sich auf dem ersten Blick schwer unterscheiden. Sie zeigen derzeit beide ihre kleinen weißen Blüten und wachsen aus Zwiebeln. Doch wer genauer hinguckt sieht: Märzenbecher oder Knotenblumen (Leucojum vernum) haben sechs gleichlange Blütenblätter, alle mit einem grün-gelben Fleck an der Spitze. Schneeglöckchen (Galanthus var.) zeichnen sich hingegen durch drei innere (meinst kürzere) und drei äußere Blütenblätter aus. Grüne Flecken gibt es bei ihnen, wenn überhaupt, nur an den inneren Blättern. Klingt einfach? Unter den mehreren 100 Züchtungen gibt es inzwischen auch Schneeglöckchen mit sechs gleichlangen Blütenblätter. Dann allerdings ohne den für Märzenbecher so typischen grün-gelben Punkt an der Spitze. Warum uns das überhaupt schert? Schneeglöckchen sind sehr anspruchslos, wachsen im Schatten und vermehren sich schnell (auch mit Hilfe von Ameisen). Märzenbecher lieben es hingegen das ganze Jahr über feucht und sind kälteempfindlicher als Schneeglöckchen. Dafür vertragen sie einen sonnigen Standort.
Verena’s Grüner Daumen: Tomatenzeit
Es ist Tomatenzeit. Des Deutschen liebstes Gemüse muss in die Erde. Ich nehme dazu eine Eierpappe mit Anzuchterde und versenke immer zwei Samen pro Vertiefung. Folie sorgt anfangs dafür, dass die Erde feucht bleibt. Raritäten wie die gelbe, längliche Banana Legs, fast schwarze Black Zebra und Kirschtomaten namens Tiny Tim gibt es im Online-Versand. Für zwei bis drei Euro für ein Tütchen Samen und einem Euro Versandkosten (z.B. bei www.tomatenparadies.de) lässt sich damit die Saat für einen wunderbaren Sommer legen.
Die Kolumne: Cool sein mit Geranien
Cool sein mit GeranienFür manche Menschen sind Geranien ähnlich attraktiv wie umhäkelte Klorollen und Kittelschürzen. Doch nicht Geranien sind spießig, sondern was wir mit ihnen verbinden. Wir denken an Zuckerkuchen und Kaffeetrinken auf Schwiegermutters Balkon zurück. Oder an die garstige Nachbarin, die immer über spielende Kinder meckerte und ihre rosa Geranien im Treppenhaus überwintern ließ.
Die Abneigung zu überwinden, ist einfach: Inzwischen gibt es mehr als 300 Sorten. Wer sich zweifarbige, riesen- oder sternblütige kauft statt die üblichen beim Discounter und sie botanisch korrekt Pelargonien nennt, wird die Abneigung schnell los. Denn auch die neuen Sorten sind pflegeleicht und robust und blühen bis Spätherbst. Und sehen nicht spießig aus, sondern echt cool.