Der Herbst steht vor der Tür und die Pflanzzeit beginnt. Vor Rosen schrecken da so einige Gartenbesitzer zurück. Völlig zu Unrecht, meint Hartmut Brinkmann. Der Journalist ist Experte für diese Gartenschönheiten. Seit vielen Jahren pflanzt er Rosen in seinem niedersächsischen Kleingarten an – und ist Mitglied der Rosenfreunde Hannover. „Wer es richtig angeht, kann viel Freude an Rosen haben.“
Die Sortenwahl ist der Schlüssel zum Erfolg
Unerfahrene sollten nicht irgendeine Rose im Baumarkt kaufen. Immerhin seien mehrere hundert Sorten auf dem Markt. Nur nach Blütenfarbe zu gehen, führe zu Enttäuschungen. „Dann habe ich eine Rose, die immer wieder krank wird, die die Blätter abwirft und mir auf lange Sicht keine Freude macht“, warnt Brinkmann. Die Züchter hätten in den vergangenen zehn Jahren speziell auf Widerstandsfähigkeit gegen Sternrußtau und Mehltau gezüchtet.“Garant für Qualität sei das ADR-Siegel. „Darauf sollten Gärtner achten, die sich noch nicht so auskennen“, rät der Fachmann. Züchter und Bundessortenamt Hannover prüfen Neuzüchtungen und vergeben das Siegel nur an die besten Sorten. „Die Rosen werden drei Jahre lang in zwölf Testgärten in ganz Deutschland geprüft.“ Resistente Sorten gebe es in allen Wuchsformen, ob Edelrosen, Stammrosen, Bodendecker oder Kletterformen. Wer sich für Wuchsart und Farbe entschieden habe, könne sich gezielt eine Sorte aussuchen. „Entweder im Fachhandel nachfragen oder bei den großen Züchtern wie Kordes, Noack oder Schultheis im Internet suchen.“
Wurzelnackte Rosen sind günstiger
Auch als Anfänger braucht man nicht davor zurückzuschrecken, wurzelnackte Stöcke (also ohne Topf) im Versand zu bestellen. „Das wird seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert“, beruhigt Brinkmann. Einziger Nachteil sei, dass die Rosen von Oktober bis Anfang Mai ohne Blüten ausgeliefert werden. „So sieht man nicht gleich, was man gekauft hat.“ In seinem Kleingarten hat Brinkmann mehr als 100 Sorten ausprobiert. Seine Lieblingssorten: „Bei den Kletterrosen kann ich die Sorte pinkfarbenen ,Laguna’ empfehlen, bei den Strauchrosen die relativ neue cremeweiße ‚Kosmos’ sowie die karminrote Zwergrose ,Lupo’ bei den Bodendeckern.“
Zum Nachlesen
Unter dem Titel „Der mit den Rosen spricht“ hat Journalist Hartmut Brinkmann, lange Zeit beim NDR für Gartenthemen zuständig, ein Anekdoten-Buch veröffentlicht. In 111 Geschichten gibt der Hannoveraner Antworten, warum jeder Gartenbesitzer mindestens eine Rose in seinem Garten pflanzen sollte. Außerdem sind in dem Buch – amüsant verpackt – viele Tipps für Hobbygärtner (Kosmos-Verlag, 160 Seiten, 12,95 Euro).