Der braune Tomatentod

Der Regen und die Kälte macht derzeit den Tomatenpflanzen im Garten schwer zu schaffen. Werden sie zu feucht, befällt sie die Kraut- und Braunfäule. Das ist eine Krankheit, die durch einen Pilz (Phytophthora infestans) verursacht wird. Ist die Pflanze erst einmal befallen, kann man wenig tun. Doch es gibt Tipps, die Krankheit zu vermeiden.

Tipp 1: Tomaten überdachen

Wenn keine Feuchtigkeit auf die Blätter gelangt, können Pilzsporen der Pflanze nichts tun. Ein selbstgebautes Dach aus Latten und Folie hilft ebenso wie hochgestellte Frühbeetfenster oder ein kleines Gewächshaus.

Tipp 2: Richtig gießen

Nie das Wasser über die Blätter oder Stängel laufen lassen. Nicht großflächig die Erde unter den Tomatenpflanzen feucht halten, sondern nur an einer kleinen Stelle gießen. Als Hilfe kann ein aufgeschnittener Joghurtbecher neben der Pflanze eingegraben werden. Dort hinein wird gegossen, das Wasser breitet sich dann nur unterirdisch im Wurzelraum aus.

Tipp 3: Regelmäßig ausgeizen

Damit die Pflanzen nicht zu dicht werden, werden die Blatttriebe aus den Achseln herausgebrochen, wenn sie etwa fünf bis zehn Zentimeter lang sind.

Tipp 4: Standort jährlich wechseln

Die Tomaten sollten jede Saison einen neuen Platz im Garten bekommen. Räumen Sie die Pflanzenreste im Herbst sorgfältig von den Beeten, desinfizieren Sie Stäbe und Bindematerial oder erneuern Sie es.

Fette Pflanzen auch ohne Kompost: Drei Dünger zum Selbermachen

Wer keinen Kompost hat, muss auf nicht unbedingt auf industriell hergestellten Dünger zurückgreifen. Günstiger und ökologischer klappt es mit den folgenden drei Rezepten.

Tipp 1: Brennnessel-Jauche

Viele Hobbygärtner schwören darauf als Dünger. Zur Herstellung wird etwa ein Kilo frische Brennnesseln (Handschuhe beim Pflücken anziehen!) zerkleinert und mit zehn Litern Wasser in einem Plastikgefäß angesetzt. Nach etwa zwei Wochen (zwischendurch öfter umrühren, auch wenn es etwas stinkt) wird die Jauche durchgesiebt und im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnt, dann werden die Pflanzen damit gegossen. Die Jauche wirkt als natürlicher Dünger zur raschen Stickstoffversorgung, zum Beispiel bei Tomaten. Dort soll sie sogar die Pilzfäule bekämpfen helfen.

Tipp 1: Acker-Schachtelhalm-Brühe

Die in den Pflanzen enthaltene Kieselsäure festigt das Pflanzengewebe und erhöht so die Widerstandsfähigkeit gegen echten und falschen Mehltau, Kraut- und Knollenfäule, Rost und Schorf. Für eine Brühe ein Kilo Schachtelhalm mit zehn Litern Wasser vermischen, 24 Stunden stehen lassen, dann eine halbe Stunde köcheln und abkühlen lassen. Zum Gießen die Brühe mit der fünffachen Menge Wasser verdünnen.

Tipp 3: Eierschalen-Sud

Gut geeignet für Zimmerpflanzen. Dazu werden die Schalen von frischen Eiern zerkleinert, in einen alten Topf getan und mit Wasser aufgefüllt. Das Ganze fest verschlossen etwa drei Wochen durchziehen lassen. Zimmerpflanzen, die alle zwei Wochen einmal mit dieser Lösung gedüngt werden, wachsen besser.

Die Kolumne: Kleiner Feigling, große Not

Hier hat es geklappt: Ein tragender Feigenbaum.

Manche Urlaubsmitbringsel lassen einen verzweifeln. So haben sich Freunde aus dem Griechenland-Urlaub einen Feigen-Sämling mitgebracht. Fünf Jahre lang wässerten sie ihn, ließen ihn im kühlen Treppenhaus überwintern und schleppten ihn im Frühjahr wieder nach draußen. Er dankte es ihnen – mit nicht einer einzigen Frucht. Der Grund ist simpel: Es handelt sich um ein Feigen-Weibchen. Dem Bäumchen fehlt für die Fortpflanzung schlichtweg das Männchen. Nun wird eine eher unscheinbare Holz- oder Bocksfeige zum befruchten gesucht. Zudem braucht die Feige noch einen Schwarm Gallwespen, der seine Eier in den Blüten ablegt. Erst dann gibt es eventuell kleine Feiglinge. Da sage noch mal einer, Sex sei simpel.

Buchtipp: Rosen gehören in jeden Garten

Foto: Ulmer-Verlag
Foto: Ulmer-Verlag

Rosen passen immer: nicht nur zu jedem Anlass, sondern auch in jeden Garten. Ob klassisch, ländlich oder naturnah – dieses Buch gibt Anregungen, wo die Blüten besonders gut zur Geltung kommen und womit sie sich kombinieren lassen. Dies ist kein Praxisbuch zum Umgang mit Rosen – dafür hilft es bei der Gestaltung des eigenen Gartens. Und zeigt auf, wie und wo Rosen gut zur Geltung kommen. Besonders hübsch sind die Fotos mit jeweils sechs Blüten von unterschiedlichen Rosensorten derselben Farbe. Denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Und schon gar nicht bei Rosenblüten.

Bettina Rehm-Wolters, Mascha Schacht: „Ein Garten voller Rosen”, Ulmer, 134 Seiten, 24,90 Euro.

Die Kolumne: Schlucken Sie doch den Giersch!

Blühender Giersch riecht würzig.

Bei diesem Plagegeist passt der Name. Beißen Sie mal die Zähne aufeinander, als ob Sie Zahnschmerzen haben und sagen Sie „Giersch!“. Genau so fies wie das klingt, fühlt es sich auch an, das gleichnamige Kraut im Blumenbeet zu bekämpfen. Tauchen die gezackten Blätter einmal im Garten auf, wird man sie kaum wieder los. Ihre Strategie ist unschlagbar: Giersch breitet sich über Wurzelausläufer aus. Jedes übersehene Stückchen wächst zu einer neuen Pflanze heran. Andererseits werden dem würzig riechenden Kraut Heilkräfte nachgesagt – vor allem gegen Gicht und Rheuma. Wer also Giersch statt Petersilie ins Essen gibt, ist mitunter froh, so viel davon im Garten zu haben.

Die Kolumne: Kleine Tierchen, große Sauerei

Für manche grässlichen Dinge gibt es wirklich schöne Namen. Honigtau zum Beispiel. Darunter stellt sich der poetische Mensch süße Tropfen vor, die einem wie im Paradies von Blättern in den Mund rollen. Die grausame Wahrheit ist, dass es sich dabei um Blattlausurin handelt. Wir wohnen an einem mit Linden bepflanzten Platz. Und Blattläuse lieben die weichen, saftigen und süßen Lindenblätter. Sie saugen den lieben langen Tag daran herum. Und lassen den Rest einfach auf die geparkten Autos rieseln. Diese sind im Nu mit einem ekligen Klebefilm überzogen. Und der ist so stark, dass die Fensterheber blockieren. Und das überfordert sogar die Geduld des größten Tierfreundes.

Deutschlandweite Plage: Die Hochsaison der Blattläuse

Blattläuse erobern eine Knospe

Ein kleiner Trost für alle Gartenbesitzer mit Blattlauskummer: Sie sind nicht allein. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen spricht von einer deutschlandweiten Plage. Scharen von Tierchen vermehren sich derzeit an Rosen, Stauden, Sträuchern und Bäumen. Dabei bevorzugen die lästigen Pflanzenparasiten vor allem die Triebspitzen.

Dort können sie ihren Rüssel besonders leicht einstechen, um den saftigen Inhalt des Leitungssystems der Pflanzen auszusaugen. Der nährstoffreiche Pflanzensaft enthält alles, was die Blattläuse zum Leben benötigen. Da die Läuse mehr aufsaugen, als sie selbst benötigen, scheiden sie den überschüssigen Zucker sofort wieder aus und lassen ihn nach unten fallen.

Die Pflanzen werden durch den Blattlausbefall zwar zum Teil unansehnlich, absterben werden sie davon in der Regel aber nicht. Vielmehr rollen und krümmen sich die befallenen Blätter ein. Blattläuse übertragen aber auch pflanzenschädigende Viren von Pflanze zu Pflanze, und durch ihre klebrigen Ausscheidungen locken sie Ameisen an. Auch Pilze finden dort einen guten Nährboden.

Natürliche Gegenspieler der Blattläuse sind Marienkäfer sowie Schwebfliegen- und Florfliegenlarven. Dort, wo viele Nützlinge vorkommen, werden die Blattläuse in Schach gehalten. Vor allem der inzwischen in unseren Breiten heimische asiatische Marienkäfer verputzt Blattläuse in großen Mengen.

Wichtigste Methode zur Blattlausbekämpfung im Hausgarten ist die Schaffung optimaler Lebensräume für nützliche Insekten. In einem artenreich bepflanzten Garten stellen sich die natürlichen Gegenspieler der Läuse recht zuverlässig ein. Viele Blütenpflanzen wie die Korbblütler locken blattlausfressende Nützlinge an. Bei geringem Befall können Gartenbesitzer auch versuchen, die Läuse mit dem Gartenschlauch von den Blättern zu katapultieren. Auch ein kräftiger Regenschauer lässt hoffen: Er schwemmt viele Läuse davon.

Nur bei einem extremen Massenbefall sollte der Hobbygärtner überlegen, ob er ein Pflanzenschutzmittel einsetzen will: Hierbei ist darauf zu achten, dass ein nützlingsschonendes Präparat verwendet wird, damit nicht auch Insekten wie Käfer und Fliegen leiden.

Blattläuse treten weltweit auf: Allein in Mitteleuropa sind 800 verschiedene Arten bekannt. Viel frisches Grün regt die Blattläuse an, sich in einem rasanten Tempo zu vermehren. Dies können sie ungeschlechtlich: Eine Blattlaus kann unter guten Bedingungen täglich bis zu fünf lebende Nachkommen gebären. Diese sind mit der „Mutter“ genetisch identisch. Wird das Nahrungsangebot auf einer Pflanze zu knapp, entstehen geflügelte Tiere. Sie können zwar keine weiten Strecken fliegen, aber sie lassen sich vom Wind zur nächsten Pflanze tragen.

Die Kolumne: Ein Hoch auf die kleine Schwester

Der Himalayamohn ist so etwas wie die Königin der Stauden: Die großen, blauen Blüten von „Meconopsis grandis“, so ihr lateinischer Name, strahlen einen verführerisch von Gartenkatalogen und Staudenbüchern an. Doch mit den Jahren habe ich gelernt, diese Diva unter den mehrjährigen Pflanzen zu hassen. Jahr und Jahr wurde ich bei ihrem Anblick schwach und kaufte sie – für viel Geld. Ich hegte, wässerte, düngte sie. Aber Jahr um Jahr ging sie mir ein. Ich tauschte die Erde aus, setzte die Pflanze in einen Topf, wechselte den Standort. Nichts half. Nun bin ich wieder versöhnt mit Meconopsis. Denn die Blaue hat eine kleine gelbe Schwester: Meconopsis cambrica. Seit ich sie ausgesät habe, sprießen ihre zitronenfarbenen Blüten in allen Ecken des Gartens. Einfach nur schön. Und vor allem: ganz pflegeleicht.

Die Kolumne: Traumhaus mit Kiwi-Problem

In ein Haus mit bereits angelegtem Garten umzuziehen, birgt immer Überraschungen. Wie wird der Garten wohl im Sommer aussehen? Welche Überraschungen schlummern unterirdisch? Was wird einem dereinst über den Kopf wachsen? Das kann durchaus für Alpträume sorgen. Meiner heißt  derzeit „Kiwi“. Denn in unserem Traumhaus rankt über einer Pergola eine neun Jahre alte Kiwipflanze. Der Hinweis „Sie trägt reichlich“ sorgte gleich für Bauchgrummeln. Denn so schön das Haus auch ist, Ende Oktober könnten wir bis zu 1000 Früchte ernten. Mag jemand Kiwi-Marmelade?

Verena’s Grüner Daumen: Zärtliche Erinnerung ist international

Die deutsche  Bezeichnung für eine Pflanze ist oft nur ein regionaler Spitzname. Es gibt aber Ausnahmen, und eine steht derzeit in voller Blüte. So ist das Vergissmeinnicht (wissenschaftlicher Name „Myosotis”) nicht nur  überall in Deutschland ein Symbol der zärtlichen Erinnerung.  Auch in anderen Ländern schenken sich Liebende die kleinen blauen Blüten unter einen Namen mit gleicher Bedeutung. In Europa gibt es mehr als 41 Arten, doch überall klingt es gleich schön: Forget-me-not in England, ne m‘oubliez pas in Frankreich, Nomeolvides in Spanien und nontiscordardimé in Italien. Schön, oder?