Oster-Geschenktipps: Die sechs schönsten Gartenbücher im Portrait

Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.
Foto aus dem Buch: Bernd Hertl "Kiesgärten", GU Großer Ratgeber.

Es grünt: Ich habe die fünf schönsten Ratgeber für kleine und große Gärten, trockene und schattige Standorte heraus gesucht. Und außerdem ein wirklich zauberhaftes Buch über Gartenglück.

Tipp 1: Kontraste dank Stein

Deutschlands bester Gartenratgeber spart eine Menge Wasser – wenn man die Anregungen aus dem Buch „Kiesgärten“ umsetzt. Durch den Klimawandel sollen unsere Sommer immer heißer werden. Wer da einen grünen Garten behalten will, muss kräftig gießen. Oder aber Stauden pflanzen, die Trockenheit vertragen. Wie das aussehen kann, hat Bernd Hertle in seinem großen Ratgeber zusammengetragen, der kürzlich den Deutschen Gartenbuchpreis 2011 gewann. Der Wissenschaftliche Leiter der Gärten an der Hochschule Weihenstephan und Vorstandsmitglied im Bund deutscher Staudengärtner gehört zu den führenden Gartenbau-Experten des Landes. Entsprechend kompetent und schön ist sein neuestes Buch ausgefallen.

Der Kontrast zwischen Steinen und Pflanzen fasziniert die Menschen seit langem. Im Kiesgarten gehen die beiden eine zeitgemäße Allianz ein. Leicht anzulegende Kieswege schlängeln sich durch farbenfrohe Beete mit viele Blüten. Duftende Pflanzen erinnern ans Mittelmeer. Dazwischen sorgen Findlinge, Felsblöcke und Steinmauern für Struktur und Abwechslung. Die Anregungen reichen von Gärten mit klaren Linien bis hin zu wogender Farb- und Formenvielfalt.

Im zweiten Teil des reich bebilderten Buches porträtiert Hertle geeignete Stauden und Sträucher, Gräser und Zwiebelpflanzen mit geringem Wasser- und Düngerbedarf. Und der Experte gibt ein verlockendes Versprechen: Egal, ob Ton in Ton oder mit kräftigem Farbenspiel – einmal angelegt, sind Kiesgärten pflegeleicht und beanspruchen nur wenig Zeit.

Bernd Hertle: „Kiesgärten: Blütenpracht ohne Gießen“. GU Große Ratgeber, 144 Seiten, 19,90 Euro.

Tipp 2: Elegantes Buch für Feingeister

Silberne Edeldiesteln sind wie prickelnder Champagner im Beet, goldene Blüten bringen klaren Rhythmus und sogar belebende Musik in die Pflanzung, und schwarze Blüten verführen subtil mit ihrem Sex-Appeal. Wer die Sprache der Modebranche liebt, den Wortschatz von Klassik-Fans und dazu noch einen Sinn für Ästhetik hat, wird dieses Buch lieben. Es hat die Vorzüge eines klassischen Pflanzenratgebers mit Details wie Wuchshöhe, Blütezeit und Standorttipps ausgesuchter Sorten. Dabei geht das Werk der Biologin und Kölner Gartenbesitzerin Kristin Lammerting aber weit über den gewöhnlichen Gartenwortschatz hinaus. Es spricht von neuen Vermissmeinicht-Sorten als erhellenden Schattenträumen und von silbernen Beeten als superber Gartensymphonie. Zu Recht gewann der fast poetische Ratgeber für mehr Eleganz im Beet die schimmernde Silbermedaille beim Deutschen Gartenbuchpreis 2011.

Kristin Lammerting: „Eleganz im Beet: Pflanzen in Silber, Gold und Schwarz“. Blv-Buchverlag, 128 Seiten, 29,90 Euro.

Tipp 3: Balkonratgeber für Kreative

Amüsant geschrieben und voller ausgefallener Ideen: Die Autorin dieses Buchs ist keine Gärtnerin, sondern Journalistin mit einer Vorliebe für Gartenthemen. Eine sehr kreative, wie dieses Buch mit Gestaltungsideen für den Balkon zeigt. So liest es sich kurzweilig wie eine Gartenzeitschrift oder gar eine gute Frauenzeitschrift. Mit einer Typbestimmung vorweg und tollen Tipps für Naturburschen, Kräuterhexen, Kitschtanten, Puristen und mehr. Für jeden Typ zeigt der Ratgeber die passenden Pflanzen, Möbel und schöne Dekoration zum Kaufen und Selber-Basteln.

Esther Herr: „Mein Balkon: Gestaltungsideen für jeden Typ“. Gräfe und Unzer, 144 Seiten, 16,99 Euro.

Tipp 4: Blütenträume unter Bäumen

Sie gehört zu den einflussreichsten Gärtnerpersönlichkeiten Englands: Beth Chatto (Jahrgang 1924) aus Essex hat sich einen Namen mit der Kultivierung von „Problemgärten“ gemacht. Sie hat Geröll-Wüsten in blühende Gärten verwandelt, Sümpfe bewohnbar gemacht, und in ihrem neuesten Buch stellt sie den blühenden Wald vor. In „Schattengarten“ erzählt sie von der Entstehung ihres Gartens unter hohen Bäumen. Sie ist der Natur gefolgt und hat einen traumhaften Park angelegt. Ihr Buch darüber ist eher für Gartenprofis geschrieben.

Beth Chatto: „Schattengarten: Die Pflanzen, die Jahreszeiten, die Stimmungen“. Deutsche Verlags-Anstalt, 256 Seiten, 34,99 Euro.

Tipp 5: Viele Tipps für kleine Gärten

Diesen Ratgeber für kleine Gärten hat ein Praktiker geschrieben. Er wimmelt von Tipps und leicht verständlichen Anweisungen, aus einem kleinen Flecken Erde das Beste zu machen. Ein Hinterhof braucht weiße Wände und Kletterpflanzen. Ein schmaler Schlauchgarten wirkt durch Rabatten mit geschwungenen Rändern größer. Und bei einem Dachgarten sollte man sich auf immergrüne, winterharte Pflanzen konzentrieren. Ob Beleuchtung, Gartenmöbel oder das Zementieren von Zaunpfählen – der englische Fernsehgärtner hat in dem kompakten Buch an alles gedacht.

John Cushnie: „Mini-Gärten optimal geplant“. Dorling-Kindersley-Verlag, 192 Seiten, 16,95 Euro.

Tipp 6: Hineintauchen ins Gartenglück

Garten bedeutet Glück, und dieses Buch fasst es in Worte. Wer sich in seinem Garten verlieren kann und sich selbst in Sonntagskleidung beim Unkrautzupfen ertappt, wird hier nur zu gern eintauchen. Eine Staudengärtnerin in vierter Generation erklärt uns ihren Umgang mit der Natur. Anja Maubach beschreibt ihre Gefühle, macht einfühlsame Vorschläge, zitiert Dichter und Denker. Über die Jahreszeiten fotografiert von Ferdinand Graf von Luckner fasziniert diese Praktikerin, inspiriert zu großen Gedanken und dazu, die Finger in die dunkle Erde zu stecken. Dieses als bester Garten-Bildband 2011 ausgezeichnete Werk passt in keine Schublade. Denn es gehört auf den Küchentisch, immer griffbereit, um die Gedanken schweifen zu lassen.

 Anja Maubach: „Garten ist Leidenschaft“. Blv-Buchverlag, 240 Seiten, 29,90 Euro.

Fünf Experten-Tipps für die Frühjahrskur im Staudenbeet

Viel zu tun: Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein zupft Unkraut im Berggarten. Foto: Frank Wilde
Viel zu tun: Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein zupft Unkraut im Berggarten. Foto: Frank Wilde

Die Gartensaison hat begonnen. Eine Expertin aus den Herrenhäuser Gärten erklärt die fünf wichtigsten Tipps für den Frühjahrskur im Blumenbeet.

Tipp 1: Unkraut zupfen

Jetzt ist das aufräumen noch leicht. „Wenn die Wildkräuter zu groß geworden sind hat man es schwerer”, sagt Staudengärtnerin Julia-Theresa Stein. Wer die Unkräuter blühen und ihren Samen im Garten verteilen lässt, hat anschließend richtig viel Arbeit. Bestehen allerdings Zweifel, ob die Pflänzchen erwünschte Sämlinge von eigenen Stauden sein könnten, sollte man allerdings bis zur Blüte abwarten. Kleinere Flächen können im Stehen mit der Hacke bearbeitet werden. „Ich gehe allerdings fast immer auf die Knie runter und arbeite dicht am Boden.” Dafür haben sich weiche Knieschoner bewährt, wie sich auch Fliesenleger benutzen. „Die halten fest am Knie und wandern anders als Kissen immer mit”, erklärt Stein.

Tipp 2: Stauden teilen

Sind Pflanzen über Winter eingegangen oder sollen Beete neu angelegt werden, muss das nicht unbedingt teuer werden.  „Durch Teilung lassen sich aus einer Staude im Frühjahr zwei machen”, rät die Staudengärtnerin. Je nach Art werden die Pflanzen nach dem Ausgraben mit der Hand, einem Küchenmesser oder sogar grob mit dem Spaten geteilt. Dadurch entstehen aus wenigen Pflanzen mit der Zeit große Gruppen. „Drei oder mehr gleiche Stauden sehen durch die Wiederholung auch schöner aus und machen mehr her als einzelne Pflanzen”, lautet Steins Profitipp. Außerdem verhindert die Teilung, dass ältere Stauden mit der Zeit von innen her kahl werden.

Tipp 3: Neu pflanzen

Bevor es richtig heiß wird ist die bete Zeit, die Beete mit neuen Errungenschaften aufzupeppen. „Staude des Jahres 2011 ist die Fetthenne, die im Herbst in keinem Garten fehlen sollte”.  Groß in Mode sei auch die Kombination von Gräsern mit Stauden. „Ich mag derzeit Lampenputzergras „Pennisetum” sehr gern, das es auch in Rottönen gibt und eine ideale Ergänzung zu Schmuckstauden wie der Präriekerze „Gaura” ist”, verrät die Berggarten-Expertin.

Tipp 4: Jetzt düngen

Um einen guten Start zu bekommen, sollte die Pflanzen jetzt gedüngt werden. Dabei braucht nicht jede Pflanzenart unbedingt eine eigene Nährstoffmischung. „Wir verwenden im Berggarten Floranid permanent.” Der Universaldünger ist im Raiffeisen-Handel und Baumarkt günstig zu bekommen und versorgt die Pflanzen für zwei bis drei Monate. Die Inhaltsstoffe seien auch unbedenklich für Nutzpflanzen wie Erdbeeren verwendbar. Wer sich an die empfohlene Menge hält und den Dünger mit Handschuhen über die Beete wirft, kann wenig falsch machen.

Tipp 5: Pilze bekämpfen

Anfällige Gartenpflanzen wie Rosen, Pfingstrosen und Phlox müssen jetzt vor Krankheiten geschützt werden. „In einem Hausgarten würde ich Spray verwenden, da man nur kleine Mengen braucht.” Wichtig sei es, sich dabei zu schützen, einen windstillen Tag zu wählen  und nur Fungizide zu nehmen, die ungiftig für Bienen sind.

Miese Show der Haselwürste

Männliche Haselnussblüten

Kennen Sie Haselwürste?  Sie fallen momentan massenhaft in meinen Garten. Vom Haselnussstrauch. Kürzlich hingen die Dinger noch hübsch gelb von den Ästen. Als eigenwillige Blüten verkündeten sie den Vorfrühling. Nun sind sie braun und fallen ab. Im jungen Grün der Rosen bleiben sie hängen, und auf dem frisch geputzten Terrassendach. Will ich sie zusammenfegen, zersetzen sie sich und machen noch mehr Dreck. Was mich wirklich ärgert: Die weiblichen Blüten der Haselnuss, die am selben Baum hängen, sind völlig unscheinbar und werden zu Nüssen. Ausschließlich die männlichen Würste machen die Show. Da rutscht mir doch fast ein „Typisch!” raus.

Besser keinen Biosprit E10 für Rasenmäher und Motorsäge

Rasenmähen klappt auf mit Biosprit, ab es ist Vorsicht geboten.
Rasenmähen mit Biosprit? Es ist Vorsicht geboten.

Wer seinen Rasenmäher, Laubbläser oder seine Motorsäge mit dem neuen Biokraftstoff E10 betankt, sollte vorsichtig sein, rät Hansgünter Gembries von Kommunal- und Motorgeräte in Isernhagen bei Hannover. Im schlimmsten Fall muss das Gerät ansonsten verschrottet werden.

Die Herstellern von Kleingeräten mit Vier-Takt-Motoren wie Rasenmähern haben den neuen Sprit mit Bio-Ethanol zwar freigegeben. „Aber die Lagerfähigkeit beträgt maximal drei Monate”, warnt Gembries.

Bei längerer Lagerung entstehen chemische Reaktionen und die kann den Motor im schlimmsten Fall zerstören. Denn durch die Beimischung von Bio-Ethanol werde der Alterungsprozess beschleunigt und der Kraftstoff verliert Zündwilligkeit, heißt es von Wolf-Gartengeräte. „Wir empfehlen daher bei längerer Lagerung des Kraftstoffes die Verwendung eines Kraftstoffstabilisators“, so Michael Wicke, von Wolf-Garten.
Motorsägen und Laubbläser laufen häufig mit Zwei-Takt-Motoren, bei denen das Benzin mit Öl versetzt ist. „Weltmarktführer Stihl hat das E-10-Benzin für seine Geräte frei gegeben, allerdings darf es nur maximal 30 Tage im Gerät bleiben”, erklärt Gembries. Bei anderen Geräten sollte man sich an den Hersteller wenden.

Eine weitere Möglichkeit ist, Super-Benzin zu verwenden. „Aber auch da würde ich den Treibstoff nie länger als ein halbes Jahr im Gerät lassen”, so der Fachmann. Als Alternative gibt es vollsynthetische Kraftstoffe, die allerdings nicht für jeden Motor verwendet werden können. Dieser hat dann eine Lagerfähigkeit von zwei Jahren.

Buchtipp: Küchengarten auf kleinstem Raum

Hätte sie anstelle eines Gartens nur eine Fensterbank, würde Alys Fowler sie mit Kräutern füllen. Was sich sonst noch alles auf kleinstem Raum in Töpfen, Kästen oder in Blumenbeeten anbauen lässt, beschreibt die englische Kultautorin („Alys Gartenland”) in ihrem zweiten Buch. Auf gewohnt unkonventionelle Weise kombiniert sie Gemüse mit Blumen, pflanzt Erbsen als Sichtschutz für die Terrasse und erklärt im Rezeptteil, wie sich aus grünen Tomaten Chutney kochen lässt.
Alys Fowler: „Alys‘ Küchengarten”, Kosmos, 255 Seiten, 19,90 Euro.

Appell an Hortensiendiebe

Hortensienblüte (Quelle: Wikipedia)
Hortensienblüte (Quelle: Wikipedia)

Hortensien in und um Hannover werden weiter geplündert. Das hartnäckige Gerücht, Stängel, Blättern und Blüten des beliebten Gartenstrauchs lassen sich als Droge rauchen, lässt Jugendlichen massenhaft zu Gartendieben werden. Das Thema kocht seit 1996 immer wieder hoch, berichtet Tobias Münkner, ein in Naturheilkunde bewandertet Apotheker aus Laatzen. Doch in Bauern- und Rispen-Hortensien, das sei wissenschaftlich bewiesen, sei „rein gar nichts” zum Vernebeln der Sinne enthalten. Mit der Erkenntnis wird Münkner noch diese Woche in der ZDF-Drehscheibe zitiert. Also bitte, ihr Hortensiendiebe, verschont meinen Vorgarten. Rausch tritt nur bei längerer Betrachtung des Gesamtensembles ein.

Verenas Grüner Daumen: Achtung, kiffende Hortensiendiebe

Blaue Hortensienblüte (Quelle: Wikipedia)
Blaue Hortensienblüte (Quelle: Wikipedia)

In und um Hannover treiben Hortensien-Diebe ihr Unwesen: In Vorgärten oder gar auf Gräbern werden die Sträucher zerrupft und herausgerissen. Im Norden der niedersächsischen Landeshauptstadt fing es an, inzwischen sind die Hortensien in der ganzen Stadt nicht mehr sicher.

Die Polizei rätselte, doch dann hatte sie ein Motiv für den hundertfachen Frevel: Unter Kiffern geht das Gerücht um, wer die Stängel rauche, werde high. Und so wandern die hohlen Äste massenweise in die Drogenverstecke der Jugend. Gesundheitsschädlich sei das Kiffen der Hortensien nicht, verriet ein Drogenexperte einer örtlichen Zeitung – high werde man davon allerdings auch nicht.

Aber vielleicht flunkert der Fachmann ja auch, um potentielle Hortensienjunkies vor der Verwüstung fremder Gärten abzuhalten. Und um niemanden nach dem Inhalieren in blütenrosa Träume abdriften zu lassen, die mit ein wenig Alumiumsalzen vermischt vielleicht sogar zu himmelblauen Spheren werden.

Buchtipp: Nachschlagewerk der Staudenfreunde

Sie blühen jedes Jahr: Stauden sind verlässliche Gartenbewohner, die mit richtiger Pflege immer schöner und prächtiger werden. Fans haben sich in der Gesellschaft der Staudenfreunde zusammengeschlossen, mit mehr als 4000 Mitgliedern in 35 Regionalgruppen. Für ein großes Staudenbuch hat die Gesellschaft von einem Expertenteam alles Wissenswerte zum Thema zusammenstellen lassen. Heraus gekommen ist wirklich schönes, reich bebildertes Nachschlagewerk.

Bettina Rehm-Wolters, Markus Zeiler: „Stauden im Garten”, Callwey, 191 Seiten, 39,90 Euro.

Verena`s Grüner Daumen: Arm durch Tulpen

Wussten Sie, dass Tulpenzwiebeln essbar sind? Ein herzhafter Biss war im 17. Jahrhundert in Holland allerdings undenkbar. Nicht, weil sich die Menschen davor ekelten, sondern weil Tulpenzwiebeln kostbarer als Gold waren. So ist überliefert, dass während des Tulpenfiebers eine Zwiebel der sehr seltenen Sorte „Vizekönig“ für 24 Wagenladungen Korn, acht Mastschweine, vier Kühe, vier Fässer Bier, 1000 Pfund Butter sowie einige Tonnen Käse den Besitzer wechselte. Als die Spekulationsblase platzte und die Kurse ins Bodenlose stürzten, kam in ganz Holland die Wirtschaft auf Jahre zum Erliegen. Die Menschen hungerten. Und hatten nicht mal Tulpenzwiebeln zu essen.

Fünf Profitipps: Beim Rosenschnitt nur nicht zimperlich sein

Schneiden nicht Quetschen: Eine gute Schere ist Voraussetzung für den Rosenschnitt, sagt Ralf Siekmann. (Foto: Frank Wilde)

Wenn die Forsythien blühen, ist es Zeit für den Rosenschnitt. Ralf Siekmann, Leiter der Historischen Rosengärten Hemmingen bei Hannover, gibt fünf Tipps.

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Tipp 1: Jedes Jahr schneiden

Alle Rosen, die häufiger blühen, brauchen einen Frühjahrsschnitt. „Wobei Beetrosen kräftiger geschnitten werden müssen als Strauchrosen.“ Der Profi empfiehlt, nicht oben zu beginnen, sondern erst unten die Basis zu schneiden. Alles, was schwach, krank oder verholzt ist, muss raus. „Dann hat man schon die halbe Miete.“ Anschließend wird alles Erfrorene und Vertrocknete entfernt.

Tipp 2: Kletterrosen auslichten

Bei Kletterrosen muss alle ein bis zwei Jahre ein alter Ast raus, damit sie nicht von unten verkahlen. Das schafft nur einer Säge. „Es erfordert ein wenig Mut, und die meisten trauen sich das nicht – doch nur so bilden sich neue, gesündere Triebe mit vielen Blüten.“ Außerdem sorgt der sogenannte „Auslichtungsschnitt” für bessere Durchlüftung, und Pilze können sich nicht so leicht ausbreiten. Bei Strauchrosen entfernen Profis ein Drittel bis die Hälfte der älteren Triebe. „Kleinstrauchrosen sind etwas für Faule, die kann man mal ein Jahr vergessen, ohne dass sie es einem übel nehmen”, so Siekmann.

Tipp 3: Nur mit guter Rosenschere

Ganz wichtig ist das richtige Werkzeug. „Eine gute Rosenschere ist das A und O“, betont Siekmann. Da lohne es sich, ein wenig Geld zu investieren. Eine falsche Schere quetscht das Holz, statt es zu schneiden. Dann stirbt der Ast im schlimmsten Fall ab. „Oder man schafft  eine Eintrittsstelle für Krankheiten.“

Tipp 4: Anschließend organisch düngen

Anschließend braucht die Rose neue Kraft für den Austrieb. Deshalb wird nach dem Schnitt gedüngt. „Ich empfehle organischen Rosendünger, da kann man nichts falsch machen“, rät Siekmann. Denn der werde langsam von Mikroorganismen freigesetzt. „Blaukorn düngt hingegen zu kurzfristig und ist nicht gut geeignet.“ Bei der Menge sollte man sich an die Packungsangabe halten, „wobei eine Beetrose weniger Dünger braucht als eine Kletterrose“.Ein zweites Mal düngen Profis direkt nach der Blüte, dann ist für den Rest der Saison Schluss. Auch Kompost und abgelagerter Pferdemist eignen sich, allerdings sei es schwierig, damit die richtige Menge abzuschätzen.

Tipp 5: Richtige Sorte auswählen

Rosen in Töpfen lassen sich ganzjährig pflanzen. „Es gibt mittlerweile auch für jeden Gärtner die passende Sorte.“ Wer sich nicht sicher ist, sollte warten, bis die Rosen blühen. „Dann kann man die Nase hineinstecken.“ Es kommen immer neue, robustere Züchtungen auf den Markt, die zudem öfter blühen und zum Teil auch noch duften. Unter den Kleinstrauchrosen empfiehlt der Profi „Diamant”, „Heidetraum” und „Schneeflocke”. Siekmanns Favorit unter den Englischen Rosen ist „Teasing Georgia” mit hellgelber, gefüllter Blüte. „Sie ist pflegeleicht, öfterblühend und kann als Strauch oder kleine Kletterrose gezogen werden.“ In jeden Garten passe die pflegeleichte Strauchrose „Rose de Resht” mit kaminroter bis purpurfarbener gefüllter und duftender Blüte. Die historische Rose gedeihe sogar im Halbschatten.

Bitte lächeln: Fotograf Frank Wilde zoomt Ralf Siekmann beim Rosenschneiden mit der Kamera nah heran. (Foto: Verena Groß)