Frühlingsgefühle für ein paar Cent

Bringen Hormone in Wallung: Bunte Primeln können glücklich machen.
Bringen Hormone in Wallung: Bunte Primeln können glücklich machen.

Kaum ist der Januar vorbei beginnt in den Blumenläden der Frühling: Primeln in allen Farben leuchten um die Wette und signalisieren, dass der Winter bald vorbei ist.  Die bunten Vorboten sind nicht nur schön anzusehen, sie können sogar regelrecht glücklich machen. Denn der Frühling löst ein Gefühl des Neubeginns aus. Die Natur erwacht und im Menschen findet eine hormonelle Umstellung statt, erklärt Professor Helmut Schatz, Internist und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (der Lehre von den Hormonen und vom Stoffwechsel). Er zitiert aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne”.

Zum einen sind es die Lichtveränderungen, das Ende der dunklen Jahreszeit, die das Glücksgefühl hervorrufen, erklärt der emeritierte Professor der Ruhr-Universität Bochum. Die Kraft der Sonne sei gewaltig. „In den Wohnungen werden die Menschen von höchstens 500 Lux bestrahlt, draußen in der prallen Sonne können es bis zu 100.000 Lux sein.“ Während im Winter vermehrt das Schlafhormon Melatonin erzeugt werde, beginnt der Körper im Frühling zunehmend unter Einfluss des Glückshormons Serotonin zu stehen. Ausgelöst werden diese Vorgänge auch durch Farben und Düfte. „Pflanzen können da eine große Rolle spielen.“ So appelliert der Internist, Blumen zu verschenken. „Das regt die Sinne an und bereitet Freude.“ Bunte Blüten im Frühling könnten durchaus helfen, Frühlingsgefühle in Gang zu bringen.

Und auch Gerüche haben einen großen Einfluss. „Der Mensch ist viel duftgesteuerter, als viele denken.“ Diesmal zitiert Schatz das Gedicht „Frühling“ von Eduard Mörike: „Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land; Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.“

Der Mensch müsse aber nicht unbedingt an Stiefmütterchen oder Primeln riechen, um in Wallung zu geraten. Wichtig sei auch der Geruch von feuchter Erde, wenn der Boden taut. Dieser erinnert den Menschen daran, dass bald die Blütenpracht des Frühlings kommt. Es helfe also, die Beete oder Balkonkästen zu bepflanzen, um durch die Sonnenstrahlen und den Geruch von verrotteten Blättern die Hormone ordentlich in Schwung zu bringen. Die ersten bunten Primeln könnten diesen Effekt noch steigern.

Klee im Glück: Rosa Blüten statt Biotonne

 

Was für ein Glück: Der Klee blüht bei richtiger Pflege im Sommer.
Was für ein Glück: Der Klee blüht bei richtiger Pflege im Sommer.

Glücksklee wurde zum neuen Jahr wieder millionenfach verschenkt. Die wenigsten werden ihn allerdings blühen sehen. Denn bis zum Sommer sind die meisten Töpfchen längst im Biomüll gelandet. Schade eigentlich. Die Pflege lohnt sich, denn die kräftigen rosa Blüten in lockeren Dolden sind ein hübscher Gegensatz zu den dunkel gezeichneten Kleeblättern. Bis dahin ist allerdings ein wenig Geduld nötig.

Das Problem: In Wohnzimmer wird der kleine Klee (botanischer Name: Oxalis) schnell unansehnlich. Er braucht neben viel Licht vor allem eine kühle Umgebung, um sich wohl zu fühlen.

Im ungeheizten Wintergarten, im Treppenhaus und am kühlen Schlafzimmerfenster gedeiht er deutlich besser als in der warmen Stube. Sobald kein Frost mehr droht, darf der Klee an einen sonnigen Platz nach draußen. Am besten bekommt er vorher einen größeren Topf. Die Neujahrstöpfchen bieten den Wurzeln zu wenig Raum. Wer mehrere Töpfe Klee besitzt, kann sie zusammen pflanzen. Eine Schale oder ein großer Topf voller Glücksbringer im Garten wirken unwiderstehlich. Ausreichende Feuchtigkeit ist wichtig. Steht er zu trocken, lässt er die Blätter hängen.

Sogar auspflanzen lässt sich der Klee. Seine Zwiebeln müssen dann nur rechtzeitig vor dem Frost wieder ausgegraben werden, denn winterhart ist er nicht. Aber mit etwas Glück gibt es am Ende des Jahres wieder neuen Klee.

Ab nächsten Sommer nicht mehr gießen: Wer jetzt seinen Kiesgarten plant, kommt bald ohne Wasser aus

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Blütenpracht in voller Sonne: Ein gelungenes Beispiel aus dem Buch “Kiesgärten – Blütenpracht ohne Gießen” (Gräfe und Unzer) von Berd Hertle.

Die Natur dient als Vorbild für einen neuen Gartentyp: Kiesgärten seien vor allem in trockenen Regionen ökologisch sinnvoll und zugleich attraktiv und modern, sagt Bernd Hertle, Professor für Freilandzierpflanzen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. „Bei richtiger Pflanzenwahl und optimaler Bodenvorbereitung muss solch ein Garten weder gegossen noch gedüngt werden.“

Boden muss vorbereitet werden

Entstanden sei das Konzept aus der Notwendigkeit heraus, mit Wasser sparsam umzugehen. Um einen Kiesgarten anzulegen reiche es jedoch nicht aus, sich viele Steine in den Garten zu holen. Voraussetzung für das Gelingen sei eine optimale Bodenvorbereitung sowie die Auswahl trockenheitsverträglicher Pflanzen. Nur dann komme der Garten künftig mit trockenen und heißen Sommern und warmen Stadtklima klar. Wenig Sinn machten Kiesgärten hingegen in Gebieten mit viel Regen und fetten Böden. Dort sei es oft zu aufwendig, geeignete Bedingungen zu schaffen.“Statt gegen die Natur zu gärtnern sollte solche Flächen besser mit feuchtigkeitsliebenden Stauden bepflanzt werden“, rät der Gartenbau-Professor.

Wer jedoch einen warmen Standort mit mindestens sechs Stunden Sonne am Tag hat und ihn in einen Kiesgarten verwandeln will, müsse das Areal sorgfältig vorbereiten. „Ist der Boden schwer oder verdichtet sollte er unbedingt 40 Zentimeter tief abgetragen werden“, sagt der Experte, der für seinen Ratgeber über Kiesgärtenvergangenes Jahr mit dem deutschen Gartenbuchpreis ausgezeichnet wurde. Ist die oberste Erdschicht entfernt, müsse der Unterboden möglichst tiefgründig gelockert werden. „Das ist wichtig, damit später keine Staunässe entsteht und den Pflanzen schadet“, sagt Hertle.Als neues Substrat werden anschließend ungefähr fünf Teile Split mit einem Teil Kompost vermischt und auf der vorbereiteten Fläche verteilt.

Breites Sortiment steht zur Verfügung

Dann kann gepflanzt werden. Wer Sorge habe, künftig auf eine steinige, monoton bewachsene Fläche zu schauen, den könne er beruhigen. „Es steht ein ganzes Potpourri an geeigneten Gehölzen, Stauden, Gräser sowie Zwiebel- und Knollenpflanzen zur Verfügung“, sagt der Fachmann. Je nach Geschmack könnten Kiesgärten schlicht und elegant mit nur wenigen Arten bepflanzt werden oder aber eine Blumenwiese mit den unterschiedlichsten Farben, Formen und Texturen geschaffen werden, das an ein impressionistisches Gemälde erinnere.

Ideale Eigenschaften brächten Halbsträucher aus dem Mittelmeerraum mit. „Lavendel, Thymian, Wermut, Salbei und Rosmarin drängen sich für die Pflanzung in Kiesgärten geradezu auf“, sagt Hertle. Sie duften zudem gut und sehen durch ihre runde Wuchsform auch im Winter schön aus, sagt Cassian Schmidt, Leiter des Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim. Genauso gut geeignet seien Stauden aus den Steppen Südeuropas und Asiens sowie der Kurzgras-Prärie Nordamerikas. Auch ihnen gelinge das Kunststück, trotz Wassermangels und magerer Böden Jahr für Jahr ihre Pracht zu entfalten, berichtet der Professor für Pflanzenverwendung an der Hochschule RheinMain. Diese stressresistenten Sorten kämen auf durchlässigen Böden genauso mit trockenen heißen, wie auch mit etwas feuchteren Sommern zurecht. Auch Frost vertragen sie gut. „Zudem sind Präriestauden langlebig, unkompliziert und fast pflegefrei“, erklärt Schmidt.

Pflegeaufwand ist gering

Im Sichtungsgarten Hermanshof hätten er und seine Kollegen ermittelt, dass es etwa fünf Minuten pro Quadratmeter und Jahr an Arbeitszeit bedarf, um einen Kiesgarten mit Präriestauden zu pflegen. Eine englische Blumenrabatte benötige im Vergleich dazu etwa 30 bis 40 Minuten Pflegezeit. „Hinzu kommt da noch das regelmäßige Gießen.“ Als gut geeignet für deutsche Bedingungen erwiesen haben sich nach Schmidts Erfahrung niedrige Gräser wie Kleines Präriegras(Schizachyrium), Haarschoten- und Moskitogras (Bouteloua), Mexikanisches Federgras (Nassella) sowie Prärie-Tropfengras (Sporobolus). Als Blühpflanzen empfiehlt der Schaugarten-Leiter unter anderem Mädchenauge (Coreopsis verticillata), Gelben Scheinsonnenhut (Echinacea paradoxa), Tennessee-Scheinsonnehut(Echinacea tennesseensis ’Rocky Top’)a Minzblättrige Indianernessel (Monarda mentifolia), Indigolupine (Baptisia) und Prärie-Wildaster (Aster oblongifolius). „Wichtig ist für einen Prärie-Kiesgarten die Pflanzen nicht zu dicht zu setzen, also nicht mehr als fünf bis sieben pro Quadratmeter“, rät Schmidt. So entstehe eine lockere Pflanzung die an eine Blumenwiese erinnere.

Der Hermannshof hat Kombinationen von bewährten Pflanzengemeinschaften auch für Privatgärten zusammengestellt, deren Arten über Jahre nebeneinander wachsen ohne sich zu verdrängen. „Stirbt einmal eine Pflanze sind die Mischungen so konzipiert, dass sich die Lücke aus Samen selbst repariert.“ Listen der Weinheimer Präriemischungen sind auf der Internetseite des Bundes deutscher Staudengärtner zu finden. „Dort stehen auch die Adressen von Gärtnereien, die geeignete Präriepflanzen im Angebot haben und Gartenbesitzer fachkundig beraten können.“

Mit den richtigen Pflanzen Insekten anlocken

Schmetterlinge, Bienen und Hummeln fühlen sich auch in sonnigen, trockenen Kiesgärten wohl. „Durch geschickte Pflanzenauswahl wird der Garte zum Insekten-Magnet“, sagt Hertle. Die Schmetterlings-ArtenTagpfauenauge und Admiral besuchen neben dem bekannten Schmetterlingsstrauch auch Igelkopf, Berg-Astern und Fetthennen als Nahrungsquelle. Der Nachtfalter Taubenschwänzchen umschwärmt die Spornblume. Bienen, Hummeln und Schwebfliegen finden zudem Nahrung an den den Stauden Dost, Thymian, Lavendel, Katzen- und Bergminze.

Literaturtipp: Bernd Hertle: „Kiesgärten – Blütenpracht ohne Gießen“, Gräfe und Unzer, 2010, 19,99 Euro, ISBN: 978-3833819711.

Sichtungsgarten Hermannshof: Babostraße 5, 69469 Weinheim / Bergstraße. Geöffnet Montag bis Freitag, 10:00 bis 16:00 Uhr.

Von Mäusen und Menschen

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So etwa sah sie aus: Die Maus!

In unserem Schuppen wohnte eine niedliche, schwarze Maus. Im Sommer sahen wir sie des Öfteren die Terrasse entlanghuschen. Wir haben uns an sie gewöhnt, doch zwischen teuren Reserve-Autositzen sollte sie dann doch nicht überwintern. Also kaufte der Hausherr eine Lebendfalle. Wir probierten es mit Schinkenstückchen, Stinke-Käse und Reiswaffeln. Bei Nutella als Köder schnappte die Klappe endlich zu.

Das Dilemma begann. Der Fallensteller weigerte sich schlichtweg, den Schuppen auch nur zu betreten. Ob so eine Maus einem dem Arm hochrennt, wenn man die Klappe aufmacht? Die Familie debattierte. Dann kam die eisige Frostnacht. Am Morgen war die Maus schockgefroren. Sie liegt nun unter dem Apfelbaum begraben, die Falle ist im Müll. Und Mäuse sind jetzt jederzeit willkommen.

Diese Zimmerpflanzen gedeihen auch ohne Grüne Daumen

Ideal für Vergessliche: Das Einblatt (Spathi­phyllum) lässt die Blätter hängen, wenn es gegossen werden will.
Für Vergessliche: Das Einblatt (Spathi­phyllum) lässt bei Trockenheit die Blätter hängen. Foto: Groß

Es gibt Zimmerpflanzen, die mit wenig Pflege auskommen. Hinter schwierigen Namen, wie Zamioculcas und Spathiphyllum und Beaucarnea, stecken anspruchslose Gesellen, die sich auch für unerfahrene Pflanzenliebhaber eignen. Wer sich kräftige und gesunde Mitbewohner aus dem Fachhandel holt, hat schon mal gute Voraussetzungen. Zudem gibt es noch ein paar Tricks, die das Zusammenleben erleichtern.

Entscheidend für die Auswahl des grünen Zimmergenossen sollte nicht nur der eigene Geschmack sondern auch der spätere Standort sein. Denn wichtig für das gedeihen einer Pflanze sind die richtigen Lichtverhältnisse. Einige verbrennen im sonnigen Fenster während andere im Halbschatten aufhören zu wachsen. Deshalb sollte man sich zuerst überlegen, welchen Teil der Wohnung man begrünen will und sich dann von einem erfahrenden Gärtner beraten lassen. Denn die Auswahl an Zimmerpflanzen ist groß.

Der Flaschenbaum mag keine pralle Sonne

Mit wenig Pflege kommen unter anderem diese Arten aus: An warmen und sonnigen Standorten herrschen ideale Bedingungen für Kakteen und wasserspeichernde Sukkulenten. Sie verbrennen auch im Hochsommer nicht und brauchen wenig Pflege zum Überleben. Viel Licht aber keine pralle Sonne mag der Flaschenbaum (Beaucarnea recurvata). Im dicken Fuß der Pflanze aus Mexiko ist Wasser, so dass sie auch längere Trockenperioden übersteht. Hübsche weiße Blüten bildet das Einblatt (Spathiphyllum-Hybriden) an hellen, nicht zu sonnigen Standorten. Die Zimmerpflanze ist ideal für Vergessliche: Sie zeigt durch hängende Blätter an, dass sie gegossen werden will. Bekommt das Einblatt schnell Wasser, richtet es sich wieder auf, ohne Schaden zu nehmen.

Anfänger sollten in Topf mit Wasserspeicher investieren

In hellen Zimmerecken gedeihen auch die unkomplizierte Birkenfeige (Ficus benjaminii) und die Kanarische Dattel-Palme (Phoenix canariensis). Vorausgesetzt, sie werden regelmäßig gegossen und gelegentlich gedüngt. Für Anfänger lohnt sich da die Investition in ein Pflanzgefäß mit Wasserspeicher. Der Fachhandel hält Übertöpfe bereit, in die mehrere Liter Wasser eingefüllt werden. Die Pflanzen holen sich, was sie benötigen. Über eine Anzeige lässt sich zudem leicht erkennen, ob wieder aufgefüllt werden muss. Wer zudem noch in einen Langzeitdünger investiert, schafft beste Voraussetzungen für ein langes Zusammenleben.

Glücksfeder wächst auch ohne viel Licht

Auch für Standorte mit wenig Sonnenlicht halten die Premium-Gärtnereien Pflanzen bereit, die sich für Anfänger eignen. Hübsche Ranken bilden Wilder Wein (Cissus) und die Efeutute (Epipremnum aureum), die sich in dunklen Ecken bewährt haben. Sehr modern wirkt die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) mit ihren gefiederten Blättern. Sie kann sich nicht nur an fast jeden Standort anpassen, sondern speichert in den Stielen zudem Wasser. Empfindlich reagiert die Glücksfeder nur, wenn sie zu viel gegossen wird.

Nicht nur Menschen lieben Rosen – auch Pilze sind ganz versessen drauf

Rosenexperte: Ralf Siekmann rät, ständig kränkelnde Rosen durch robustere Arten zu ersetzen.

Nicht nur Menschen lieben Rosen: Auch Schädlinge suchen deren Nähe und lassen die Blätter abfallen. Um vorsorglich zu spritzen, ist es allerhöchste Zeit, sagt Gartenbauingenieur Ralf Siekmann aus den Historischen Rosengärten in Hemmingen. „Wenn eine Rose jedes Jahr Rost und Sternrußtau hat, hilft nur Chemie.“ Entsprechende Präparate gibt es im Fachhandel und im Baumarkt. Oder aber nicht länger ärgern, die Rose rausreißen, die Erde austauschen und eine resistentere Sorte pflanzen. Pilze seien bei Rosen das Hauptproblem. „Läuse und andere Tiere hingegen kann sich jede Rose einfangen, wie eine Grippe. Dem kann man nicht vorbeugen.“

Dies sind die häufigsten Rosenkrankheiten:

Rosenblattrollwespe

Die Blätter rollen sich vom Rand her ein. Verursacht wird der Schaden, der besonders Kletterrosen befällt, von einer Wespenart, die bei der Eiablage die Blätter einsticht. Die Blätter verkümmern oder sterben ab. Bekämpfung: Blätter abschneiden und entsorgen. In diesem Jahr sind die Wespen besonders aktiv.

Rosensägewespe

Von Juni bis Oktober fressen die Larven der Wespe unregelmäßige Löcher in die Blätter. Bei stärkerem Befall bleibt nur ein Blattgerippe übrig. Bekämpfung: die grünen Larven mit dem hellbraunen Kopf absammeln und vernichten. Sind es zu viele, sollten die befallenen Triebe vernichtet werden. Die Larven verpuppen sich im Holz der Rose.

Rosenzikade

Die Blattoberseite ist hell gesprenkelt und vertrocknet, Knospen verkrüppeln. Die Schädlinge saugen die Zellen leer. Die Zikade befällt vor allem Rosen, die an einem geschützten Standort ohne Luftbewegung (zum Beispiel dicht an der Hauswand) wachsen. Bekämpfung: anderen Standort wählen, Zikaden zerdrücken und bei starkem Befall ganze Triebe entfernen.

Echter Mehltau

Auf den Blättern zeigt sich ab Ende Mai ein weißer, mehliger Pilzbefall. Die Blätter laufen rötlich an und sterben ab. Das Pilzwachstum wird begünstigt vom feuchtwarmem Wetter und starken Temperaturschwankungen. Bekämpfung: Standorte wählen, die ausreichend Belüftung haben, und nur zurückhaltend mit Stickstoff düngen. Am besten resistente Sorten wählen, die zum Beispiel die strengen Tests der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung (ADR) bestanden haben.

Falscher Mehltau

Der weiß-graue Schimmel bildet sich vor allem auf der Blattunterseite. Auf der Oberseite erscheinen gelbbraune bis violette Flecken. Die Blätter fallen ab. Bekämpfung: wie beim echten Mehltau, außerdem das Falllaub beseitigen, um so eine Neuinfektion zu vermeiden.

Rosenrost

Auf der Unterseite bilden sich durch Pilzsporen Flecken, die die Farbe von Ockerbraun über Kastanienbraun bis hin zu Schwarz im Herbst wechseln. Auf der Blattoberseite erscheinen die Flecken gelblich-rot. Die Pflanze wird dadurch geschwächt. Dauert der Pilzbefall mehrere Jahre, stirbt die Rose schließlich. Kühle, feuchte Standorte begünstigen das Wachstum. Bekämpfung: sorgfältige Standort- und Sortenwahl wie bei Mehltau. Das Falllaub entfernen und im Herbst den Boden nicht bearbeiten, da dies das Überwintern der Pilzsporen begünstigt.

Sternrußtau

Die Blätter bekommen violettbraune bis schwarze Flecken mit sternförmigen Rändern, vergilben und fallen ab. Das Pilzwachstum wird begünstigt durch längere Feuchtigkeitsperioden und schwere, undurchlässige Böden. Bekämpfung: durch ausreichend Pflanzabstand und auslichtende Schnitte für Durchlüftung sorgen.

Blumen zum Muttertag – ist das eigentlich noch zeitgemäß?

Muttertag naht – zur Freude der Floristen.
Muttertag naht – zur Freude der Floristen.

Der Muttertag ist aktuell wie eh und je. „Denn Frauen leisten in den Familien heutzutage doch Unglaubliches“, sagt Familientherapeutin Michaela Herchenhan. Und über eine Aufmerksamkeit in Form eines Blumenstraußes auf einem schön gedeckten Frühstückstisch freut sich garantiert jede Frau.Die stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie ist eine Verfechterin des „Mütterwertschätzungstages“. Gerade in Deutschland sei dieser notwendig, wo doch die Erziehungsarbeit noch hauptsächlich zuhause stattfinde und es zudem immer mehr alleinerziehende Mütter gebe. „Es ist dringend notwendig gesellschaftlich anzuerkennen was Mütter leisten – auch im volkswirtschaftlichen Sinne.“

Idee stammt von amerikanischer Feministin

Denn der Muttertag ist weder eine Werbeidee der Blumenhändler, noch ist er zur politischen Propaganda erfunden worden. Die Idee stammt vielmehr von einer amerikanischen Feministin. Anna Jarvis ehrte 1908 erstmals öffentlich die Verdienste ihrer Mutter im Bürgerkrieg. Und ließ Blumen sprechen­ – roten Nelken für die noch lebenden und weiße für die verstorbenen Mütter. Es dauerte einige Jahre, bis die Idee nach Europa schwappte. Deutschland feierte 1922 erstmals den Ehrentag, einige Jahre später wurde als fester Termin der zweite Maisonntag festgelegt.

Je älter die Kinder, desto geringer das Interesse

„Heute feiern hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern – denn in den Kindergärten wird für Muttertag gebastelt“, hat Herchenhan beobachtet. Werden die Kinder älter, lässt das Interesse des Nachwuchses häufig nach. „Dabei brauchen Mütter keine großen Geschenke, um sich zu freuen“, stellt Herchenhan klar. Vielmehr würden sie sich über die Bemühungen der Kinder freuen, sich etwas einfallen zu lassen.„Blumen haben immer noch eine hohe Aussagekraft“, betont die Familientherapeutin. In Verbindung mit einem Muttertags-Früh­stück, einer Einladung zum selbst gekochten Abendessen oder einem Gutschein für einen gemeinsamen Ausflug wird daraus ein liebevolles Geschenk.„In den Familien fehlt es immer mehr an Zeit und Gelegenheiten, die zusammen erlebt werden“, bemängelt die Therapeutin. Das gemeinsame Mittagessen, das ausführliche Sonntagsfrühstück oder Familien-Unternehmungen würden immer seltener.

Muttertag nicht ohne Gespräch ausfallen lassen

Zu den Hauptaufgaben ihrer therapeutischen Tätigkeit gehöre es inzwischen, wieder Beziehungs- und Zusammensein-Rituale in den Familien einzuführen. Der Muttertag könne da ein guter Anlass sein, etwas miteinander zu tun, regt Herchenhan an.Lässt ein Kind den Blumenstrauß oder eine andere Aufmerksamkeit zu Muttertag ausfallen, sollte die Mutter das nicht kommentarlos hinnehmen, meint Familientherapeutin Michaela Herchenhan aus Aurachtal. „Gerade bei Kindern in der Adolozenz ist Dialog sehr wichtig.“ Andererseits halte sie nichts davon, dass Jugendliche widerwillig an der Tradition festhalten müssen. „Eine Mutter hätte keine Freude daran wenn sie sieht, dass es dem Kind unangenehm ist.“

Der Gartenbuchtipp: Schöner wohnen im Garten

Schöner, grüner, nachhaltiger: Die Ansprüche an die Außengestaltung eines Hauses wachsen – und auch der Wunsch, den Garten in den Wohnbereich mit einzubeziehen. Peter Bergs Ideenbuch ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Garten architektonisch optimiert werden kann: Natursteine bringen Struktur und Beständigkeit in den Freiraum. Plastikmöbel auf dem Rasen und Wegwerfgrills werden abgelöst von wohnlichen Terrassen und Außenküchen – wer auf langlebige Investitionen achtet, landet zwangsläufig bei Natursteinen.

Sie überdauern nicht nur den jahreszeitlichen Wandel der Blätter und Blüten, sie überdauern sogar Generationen. Wird das Material fachgerecht verarbeitet, werden die Steine mit der Zeit sogar immer schöner. Leicht verständlich erklärt der Garten- und Landschaftsbauer Peter Berg gemeinsam mit der Journalistin Petra Riedel, worauf es ankommt. Erst kürzlich wurde der Planer als bester Gartendesigner Deutschlands ausgezeichnet; doch sein Ideenbuch ist unverkennbar auch das Werk eines Praktikers, es enthält neben klugen Gedanken handfeste Tipps.

Der Leser lernt, dass parallel zum Haus verlaufende Fugenbilder harmonisch wirken, bequeme Treppen am besten einen Abstand von zehn bis 15 Zentimetern zwischen den Stufen haben und Terrassen sowie Wege mit einem Gefälle von ein bis zwei Prozent gepflastert werden sollten: Dann kann das Wasser abfließen und wird das Ansiedeln von Algen und Moosen verhindert. Wie das Ergebnis aussieht, zeigt das Buch in großformatigen Fotos. Im zweiten Teil geben zehn Porträts gelungener Naturstein-Gärten in Deutschland, USA und Spanien Inspirationen für attraktive Umsetzungen. Dies ist ein wirklich gelungenes Buch zum Schwelgen und zum Planen.

*Peter Berg, Petra Riedel: „Das große Ideenbuch Naturstein im Garten“. Becker-Joest-Volk Verlag, 192 S., 39,90 Euro.

Die Kolumne: Schlichtweg zu Tode gefüttert – oder Thekla, die Fliegenfalle

Mein erstes Haustier: Thekla, die Venusfliegenfalle.Das Spektakulärste, was das Pflanzenreich zu bieten hat, ist die Venusfliegenfalle. Ich bekam das fleischfressenden Wesen quasi als allererstes Haustier im Grundschulalter geschenkt. Endlich etwas, was ich füttern und pflegen konnte. Doch welche Enttäuschung. Ich reichte meiner Tekla (oh ja, ich geben meinen Pflanzen Namen) jede Menge Fliegen, doch sie klappte nicht ein einziges Mal die Blätter zusammen. Da hörte ich, dass der Mechanismus (der dem Umstülpen einer Kontaktlinse ähnelt) nur funktioniert, wenn die Härchen im Blatt durch Bewegung gereizt werden. Es führte dazu, dass ich einen Sommer lang ständig auf der Jagd nach Spinnen, Ameisen und Käfern war, die ich meiner Mitbewohner lebendig in die Blätter stopfte. Hätte mir ja auch mal jemand sagen können, dass die Blätter spätestens nach dem siebten Mal verdauen absterben. Ich habe das arme Gewächs schlichtweg zu Tode gefüttert.

Blüten ohne Ende den ganzen Sommer hindurch oder Omas Geranien sind wieder in

Altbacken hin oder her: Die ohnehin schon pflegeleichte Geranien sind durch Neuzüchtung noch verlockender geworden.
Altbacken hin oder her: Die ohnehin schon pflegeleichte Geranien sind durch Neuzüchtung noch verlockender geworden.

Großmutters Liebling kommt wieder in Mode: Die gute alte Geranie wird gerade von jungen Menschen neu entdeckt. Denn die blühfreudige Pflanze (die Gärtnerbezeichnung lautet Pelargonie) ist sehr pflegeleicht. Zudem kommen Geranien mit einer Vielfalt an Wuchsformen und Blütenfarben alles andere als altbacken daher.
Es sprechen also viele Argumente für Geranien als Sommerbepflanzung von Kästen, Kübeln und auch Beeten:

Wenig Pflege: Geranien vertragen pralle Sonne und hohe Temperaturen ohne gleich zu vertrocknen. Auch längere Regenphasen machen Geranien wenig aus, solange das Wasser ablaufen kann. Als einzige Pflege empfiehlt sich gelegentliches Abzupfen von Verblühtem. Bei aufrecht wachsenden Geranien fallen die Blüten nicht ab. Das hat den Vorteil, dass sie den Boden nicht verdrecken.

Neue Züchtung: So genannte halbhängende Geranien haben von zwei Sorten die besten Eigenschaften mitbekommen. Von den stehenden Geranien stammen die großen Blüten. Sie produzieren unermüdlich neue Knospen. Blühpausen gibt es nicht mehr – halbhängende Geranien zeigen durchgehend von Mai bis Oktober ihre üppige Pracht. Das robuste Laub haben sie hingegen von den Hängegeranien vererbt bekommen. Zum einen verbrennt es nicht in der prallen Sonne. Zum anderen ist es selbst bei anhaltend feuchter Witterung widerstandsfähig gegen Pilze und andere Krankheiten. Außerdem wachsen halbhängende Geranien sehr schnell. Damit hat sich das Problem erledigt, dass Geranien in Kästen und Kübeln von anderen Blühpflanzen wie Petunien überwuchert werden können. Halbhängende Geranien bleiben trotz ihrer Wuchskraft recht kompakt.

Neue Farben: Die beliebtesten Geranien-Blüten sind immer noch Rot. Die klassische Farbe für Balkongeranien gibt es heute in allen Nuancen zwischen sehr hell und sehr dunkel. Beliebt sind auch die klassischen Farben Rosa und Weiß. Dank der Züchter ist die Farbpalette für Geranien noch nicht erschöpft. Voll im Trend sind derzeit Signalfarben, wie Pink und Violett. Außerdem gibt es Blüten in Modefarben wie Lachs, Dunkellila sowie Flieder. Immer beliebter werden auch so genannte geäugte Geranien: Eine am Rand schneeweiße Blüte geht in eine rote Mitte über oder eine pinkfarbene Mitte zerfließt mit einem rosa Rand.