Fürchterlich praktische Idee aus England: Der „Grow Back Frame“ also dem Pflanzsack-Rahmen macht den Gemüseanbau auf engsten Raum einfach. Auf die Auffangschale des Edelstahl-Gerüsts wird ein Pflanzsack gelegt. Anschließend müssen drei Löcher in die Folie geschnitten werden. Und zwar an den Stellen, wo die Rankhilfen sitzen.
Anschließend pflanzt man Setzlinge in die Löcher. So können Tomaten, Gurken, Zucchini, Erbsen und Bohnen auf kleinsten Raum (etwa auf dem Balkon oder der Terrasse) gedeihen. Wem die drei Kunststoffbänder nicht reichen, zieht als Rankhilfe ein Netz ein. Wenn Hagel kommt, Dauerregen die Tomaten gefährdet oder mal gewischt werden muss, lässt sich das Gerüst samt Pflanzsack hochheben und woanders abstellen. Für den Winter wird das Gerüst platzsparend zusammengeklappt.
Die Idee wurde jetzt auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen (IPM) vorgestellt, wo sich zum 30. Mal Produzenten der Gartenbaubranche einem Fachpublikum stellten. Der Messestand des kleinen englischen Produzenten kam bei den Messebesuchern gut an. Das Gerüst kostet gut 20 Euro und soll laut Hersteller demnächst in Deutschland über Manufactum vertrieben werden. Als Zubehör bietet die Crown Garden Products aus England einen Pflanzbeutel zum selbst befüllen sowie farbenfrohe Schürzen zum verdecken des Substratsäcke an.
Ist die Erntezeit vorüber, wird die Erde aus dem Sack samt Pflanzenreste einfach kompostiert. Und Pilzinfektionen wie etwa die gefürchtete Braunfäule bei Tomaten gleich mit entsorgt.
Im Tropenhaus der Herrenhäuser Gärten öffnen sich die Knospen. Zur Eröffnung der Orchideenausstellung „Phalaenopsis – Orchideen der Sehnsucht“ am Donnerstag, 2. Februar werden viele der mehr als 25.000 Sorten der „Falter-Orchidee“ in voller Blüte stehen. Bis zum 29. Februar kann Europas größte Dauerausstellung der Blühpflanzen täglich zwischen 9 und 17.30 Uhr besucht werden.
Wer sich blühende Orchideen ins Haus holen will, sollte mit einer Phalaenopsis-Art anfangen. Die Herrenhäuser Experten geben Tipps für Einsteiger. „Sie sind robust und ertragen auch mal Anfängerfehler“, erklärt Orchideen-Gärtner Stefan Häke. Wichtig beim Kauf seien grüne, straffe Blätter und ein gut durchwurzelter Topf. Zwei Blütenrispen statt nur einer sind ebenfalls Zeichen für gute Gesundheit. Fünf Experten-Tipps:
Tipp 1: Keine Blumenerde
Phalaenopsis wachsen in ihre Heimat auf Bäumen. Ihre Wurzeln hängen also in der Luft und graben sich nicht etwa durch den Boden. Im Berggarten wachsen die Orchideen deshalb auf Pinienrinde aus Frankreich oder Italien. „Das Beste Substrat ist allerdings selbst gemacht. Dafür muss man nur frische Kiefernzapfen sammeln und Schreddern“, verrät Berggarten-Experte Wilfried Schult. Es reicht, alle zwei Jahre umzutopfen. Die beste Zeit dafür ist von März bis September.
Tipp 2: Selten aber kräftig gießen
Noch immer würde sich hartnäckig die Geschichte vom Fingerhut voll Wasser pro Woche. „Das ist aber Unsinn“, sagt Berggarten-Experte Lothar Dörlitz. Im Regenwald regnet es zuweilen heftig, anschließend trocknen die Orchideen in luftiger Höhe sehr schnell ab. Deshalb dürfen Orchideen auf der Fensterbank zwar ordentlich gegossen werden. Staunässe im Übertopf lässt sie jedoch verfaulen. „Am besten alle ein bis zwei Wochen ins Wasser tauchen und das Substrat danach gut abtropfen lassen“, rät Dörlitz. Blähton im Übertopf saugt dann nachlaufendes Gießwasser auf.
Tipp 3: Wenig düngen
Orchideen sind Hungerkünstler. Denn in den Ästen der Bäume bekommen sie mehr Licht als auf dem Boden, dafür kaum Nährstoffe. Wird die Pflanze auf Fürsorge zu viel gedüngt, lässt das Salz sie absterben. Deshalb sollte schwach dosierter Orchideen-Dünger genommen werden, rät Stefan Häke. Den braucht die Pflanze auch nur, wenn sie ein neues Blatt oder einen neuen Trieb bekommt. „Als Faustregel kann man sagen: Von Frühling bis Herbst alle zwei bis vier Wochen düngen.“
Tipp 4: Nicht in pralle Sonne stellen
Die meisten Orchideen wachsen unterhalb der Baumkrone – hell aber nicht direkt in der Sonne. Fenster mit Ost- oder Westausrichtung sind ideal. „Aber auch in einem Nordfenster, wenn es nicht durch Bäume beschattet ist, fühlen sich Orchideen wohl“, erklärt Dörlitz. Bekommt die Orchidee zu wenig Licht, werden die Knospen gelb und falle ab. Gänzlich ungeeignet für Phalaenopses sind Südfenster, da sie dort verbrennen. „Aber eigentlich gibt es bei rund 3000 Arten für jeden Standort eine geeignete Orchidee.“ Dörlitz rät, im Fachhandel nachzufragen.
Tipp 5: Gelegentlich pflegen
Verblühte Rispen sollten über dem zweiten oder dritten Auge abgeschnitten werden. Verfärbte Blätter am besten nicht abschneiden, sondern erst nach dem vertrocknen vorsichtig abzupfen. „Wer sich an die paar Regeln hält wird schnell merken: Orchideen sind sehr dankbare Pflanzen, die zum Teil ununterbrochen blühen“, beteuert Dörlitz.
Er ist kaum tot zu kriegen. Doch der Glücksbambus oder Lucky Bamboo ist eine Mogelpackung. Nicht weil er kein Glück bringt, nein daran glaube ich fest. Doch es ist kein Bambus sondern ein Drachenbaum (Dracaena sanderiana). Weil echter Bambus nicht lange in der Vase überlebt und die „Feng-Shue-Freude“ damit nur von kurzer Dauer ist, verschenken die Chinesen seit Jahrhunderten robustere Drachenbaumstengel als Symbol für Glück, Gesundheit und Erfolg.
Pflegeleicht wie er ist, gedeiht der Lucky Bamboo selbst in dunklen Ecken in einem Glas Wasser. Wer länger etwas von der Pflanze haben möchte, sollte den möglichst dicken Stamm einpflanzen (egal ob in Erde, Hydro oder Seramis). Glücksuchende Gärtner interessiert dann vor allem die Zahl der Triebe. Der Trick ist, die ausgetriebenen Blätter einfach abzuschneiden und zu hoffen. Manchmal bilden sich bei guter Pflege die doppelte oder gar dreifache Zahl an Knospen aus. Und das ist für einen Blumenfreund dann wirklich ein großes Glück – Bambus hin oder her.
Glücksklee wurde zum neuen Jahr wieder millionenfach verschenkt. Die wenigsten werden ihn allerdings blühen sehen. Denn bis zum Sommer sind die meisten Töpfchen längst im Müll gelandet. Schade eigentlich. Die Pflege lohnt sich, denn die kräftigen rosa Blüten in lockeren Dolden sind ein hübscher Gegensatz zu den dunkel gezeichneten Kleeblättern. Bis dahin ist allerdings ein wenig Geduld nötig.
Das Problem: In Wohnzimmer wird der kleine Klee (botanischer Name: Oxalis) schnell unansehnlich. Er braucht neben viel Licht vor allem eine kühle Umgebung, um sich wohl zu fühlen.
Im ungeheizten Wintergarten, im Treppenhaus und am kühlen Schlafzimmerfenster gedeiht er deutlich besser als in der warmen Stube. Sobald kein Frost mehr droht, darf der Klee an einen sonnigen Platz nach draußen. Am besten bekommt er vorher einen größeren Topf. Die Neujahrstöpfchen bieten den Wurzeln zu wenig Raum. Wer mehrere Töpfe Klee besitzt, kann sie zusammen pflanzen. Eine Schale oder ein großer Topf voller Glücksbringer im Garten wirken unwiderstehlich. Ausreichende Feuchtigkeit ist wichtig. Steht er zu trocken, lässt er die Blätter hängen.
Sogar auspflanzen lässt sich der Klee. Seine Zwiebeln müssen dann nur rechtzeitig vor dem Frost wieder ausgegraben werden, denn winterhart ist er nicht. Aber mit etwas Glück gibt es am Ende des Jahres wieder neuen Klee.
Nun verblühen die letzten Rosen und Astern – die Gartensaison ist vorbei. Doch es gibt Hoffnung: Bald öffnen sich die ersten neuen Blüten. Sie warten bereits in dicken Knospen am Kirschbaum.
Am 4. Dezember, dem Tag der heiligen Barbara, holen wir sie in die Wohnung. Der Legende nach soll die Jungfrau im Jahr 306 wegen ihres standhaften Glaubens nach einem Martyrium gestorben sein. Am Weihnachtstag öffneten sich auf ihrem Grab die Blüten. Äste von Süß- oder Zierkirsche aber auch Zweige von Apfelbaum, Schlehe und Forsythie eignen sich dafür. Doch nicht immer gelingt es, Heiligabend dadurch zusätzlichen Glanz in der Hütte zu bringen. Die Landwirtschaftskammer verbreitet die deprimierende Nachricht, der Klimawandel ist daran schuld. Oder, genauer gesagt, der milde Herbst. Denn Barbara-Zweige benötigen für ihre vorzeitige Blüte über mehrere Wochen Temperaturen zwischen zwei und vier Grad.
Auf die Blüten verzichten müssen wir nicht. Die Gärtnereien haben reichlich Zweige kalt gestellt. Die Tradition lebt weiter – dank moderner Kühlhäuser. Bevor sie in die warme Stube kommen, werden die Äste schrittweise an Zimmertemperatur gewöhnt. Damit die Äste genug Wasser ziehen könnten, sollten die Stielenden weichgeklopft werden. Alle drei Tage muss das Wasser gewechselt werden. So fällt uns die Wartezeit bis zum Frühjahr nicht mehr so schwer – Barbara sei Dank.
Klar, ein eigenes Baumhaus im Garten ist ein Traum. Doch auch ein anständiger Kletterbaum kann Kinder glücklich machen. Planen Sie Nachwuchs für die nächsten Jahre? Dann sollten Sie jetzt einen Baum pflanzen. Doch, doch, schon vor der Geburt. Denn nur so kann er den ersten Klimmzügen der Kleinen wirklich standhalten.
Bei der Auswahl des richtigen Baumes empfehlen Fachbücher den amerikanischen Geweihbaum (Gymnocladus) wegen seiner in bodennähe beginnenden, ausladenden Äste.
Wenn es schnell gehen soll, also innerhalb von kurzer Zeit ein stattlicher Baum gebraucht wird, empfehlen sich Birken und Weiden. Der Nachteil der Schnellwachser: Zum Klettern sind sie meist zu instabil. Sie sind, anders als etwa Robinien, aber nicht giftig.
Gleich in doppelter Hinsicht eignen sich Obstbäume für Kinder. Äpfel und Kirschen sind gut verzweigt. Und es gibt keinen besseren Kletteranreiz als die Aussicht, sich anschließend den Bauch mit frischem Obst vollzuschlagen.
Goldfische bringen alles durcheinander – zumindest im Gartenteich. Wer Fische hat, muss auch füttern. Dadurch kommen zu viele Nährstoffe ins Wasser. Zudem wälzen die Tierchen auch noch regelmäßig den Schlamm um. Die Folge: Fischausscheidungen und Schlamm im Wasser werden zersetzt; dabei wird viel Sauerstoff verbraucht. Im Sommer ist das in der Regel kein Problem, weil Wasserpflanzen für genügend Sauerstoff-Nachschub sorgen. Weil im Winter das Wasser nicht mehr umgewälzt wird oder sogar eine Eisdecke den Teich abdichtet, bleiben Faulgase im Wasser – und vergiften die Goldfische. Da hilft nur eines: rein ins Wasser und ran an die unappetitliche Arbeit. Abgestorbene Pflanzen und Schlamm am Boden müssen weg. Oder aber die Goldfische. Die machen sich übrigens recht gut als Geschenk unterm Weihnachtsbaum.
Wer die Tierchen dennoch behalten will, sollte diese Tipps beherzigen.
Tipp 1: Laub entfernen
Im Herbst ist es besonders wichtig, in den Teich gefallenes Laub regelmäßig zu entfernen. Am besten geht das mit dem Kescher. Sinken die Blätter nach ein paar Tagen auf den Grund, zersetzen sie sich und reichern den Teich mit zu vielen Nährstoffen an. Das verstärkt den Algenwuchs und lässt den Teich verschlammen.
Tipp 2: Für winterfeste Bepflanzung sorgen
Schilf, Gräser und Rohrkolben müssen unbedingt im Teich bleiben, da sie auch bei kaltem Wetter die Sauerstoffversorgung unterstützen. Abgestorbenes Pflanzenmaterial am Teichrand sollte hingegen entfernt werden.
Tipp 3: Fische schützen
Um für den Winter gewappnet zu sein, brauchen Teichfische ausreichend Vitaminreserven. Der Fachhandel hat spezielles Winterfutter parat. Es ist auf die Versorgung bei Temperaturen unter 17 Grad abgestimmt. Wichtig ist, dass nicht zu viel gefüttert wird. Hören beispielsweise Kois auf, an der Oberfläche um Futter zu betteln, sollten sie auch keines mehr bekommen. Ganz wichtig ist, dass Fische erst bei einer Wassertiefe von mindestens 80 Zentimetern im Teich überwintern können. Ist es flacher, gehören die Tiere für den Winter in ein Aquarium in einem kühlen Keller.
Tipp 4: Luftloch frei halten
Überwintern Fische im Teich, darf er nicht vollständig zufrieren. Das lässt sich mit einem Eisfreihalter aus dem Fachhandel oder hochwertigen Pumpen und Filtern erreichen. Die Wasserbewegung hält dabei einen Teil der Oberfläche über Winter eisfrei.
In vielen Gartenratgebern steht der Tipp „Der Garten muss im Winter nicht aufgeräumt wie ein Wohnzimmer aussehen“. Es wird nicht jede verblühte Staude abschnitten, nicht jedes Blatt aus den Beeten gesammelt. Dadurch sehen die Winterbeete nicht so langweilig aus. Und die Tierwelt freut sich über eine Schutzdecke aus Laub. Marienkäfer überwintern zum Beispiel darunter. Igel lassen sich mit größeren Haufen anlocken. Doch was sagen die Nachbarn? Vielleicht schließen Sie vom Pflegezustand des Gartens auf die Ordnung im Wohnzimmer. Das würde bedeuten, dass es bei uns zu Hause wie bei Hempels unterm Sofa aussieht. Zwar haben wir gerade vier große Säcke mit Laub auf den Kompostplatz gebracht. Doch der Wind hat gestern die große Linde im Vorgarten und zum Großteil auch den Haselnussstrauch leergefegt. Nun türmt sich das Laub wieder im Hof und auf der Terrasse. Vom Fegen haben wir erst einmal die Nase voll. Sollen die Nachbarn doch über unser Wohnzimmer denken, was sie wollen.
Gestern war der Ehrentag des Heiligen Leonhard. Kennen Sie nicht? Er ist wohl der berühmteste Bauernheilige in Bayern. Zu ihm hat die katholische Landbevölkerung früher gebetet, sozusagen als Versicherung gegen Viehkrankheiten und als Patron von Ross und Reiter.
Was uns das hier interessiert? Der Schutzheilige hält für eine Bauernregel her. „Wie’s Wetter an Leonhardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss.“ Es war mild und die Sonne schien. Zumindest hier am verwöhnten Mittelrhein. Ich bedauere von dieser Stelle aus einmal die weniger milden Regionen, die sich für die kommenden Wochen auf Dauer-Nieselregen und Grau-in-Grau einstellen können.
Bei einer weiter Wettervorhersage kann ich schon mal prophezeien, dass sie garantiert nicht eintreffen wird: „Bleibt vor Martini der Schnee schon liegen, wird man milden Winter kriegen.“ Also keine weiße Weihnacht. Danach wird es dann aber bitterkalt mit viel Schnee und Eis. Denn im Wald gibt es haufenweise Bucheckern und Eicheln. Und genau diese Vollmast, wie es der Jäger nennt, sagt nach einer Bauernregel einen harten Winter voraus.
Da glauben Sie nicht dran? Müssen Sie auch nicht. Das schöne an Wettervorhersagen ist doch, dass es letztlich egal ist ob sie stimmen – weil wir das Wetter ohnehin nicht beeinflussen können.
Die Blätter unserer adoptierten Feige verlieren zusehends an Farbe. Bald wird der stattliche Baum erstmals nackt, ganz ohne Feigenblatt vor uns stehen. Als wir im Sommer aus Norddeutschland an den Mittelrhein zogen, bestaunten wir die mediterrane Schönheit in unserem neuen Garten. Da stand der Klimawechsel lebendig vor uns – gemeinsam mit dem Trauben behangenen Rieslingstock am Balkon und der reich tragenden Kiwipflanze an der Pergola. Weinbauregion eben. Einige wenige Feigen wurden tatsächlich im Sommer reif und andächtig in der Familie aufgeteilt. Der große Rest hängt noch unreif am Baum. Fallen die vielen Feigen bald gemeinsam mit den Blättern ab? Wenn die grünen Ballons an den kahlen Ästen hängen bleiben wird das wohl wie griechischer Weihnachtsschmuck aussehen. Ich halte schon mal die Lichterkette bereit.