Rosen passen immer: nicht nur zu jedem Anlass, sondern auch in jeden Garten. Ob klassisch, ländlich oder naturnah – dieses Buch gibt Anregungen, wo die Blüten besonders gut zur Geltung kommen und womit sie sich kombinieren lassen. Dies ist kein Praxisbuch zum Umgang mit Rosen – dafür hilft es bei der Gestaltung des eigenen Gartens. Und zeigt auf, wie und wo Rosen gut zur Geltung kommen. Besonders hübsch sind die Fotos mit jeweils sechs Blüten von unterschiedlichen Rosensorten derselben Farbe. Denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Und schon gar nicht bei Rosenblüten.
Die Kolumne: Schlucken Sie doch den Giersch!
Bei diesem Plagegeist passt der Name. Beißen Sie mal die Zähne aufeinander, als ob Sie Zahnschmerzen haben und sagen Sie „Giersch!“. Genau so fies wie das klingt, fühlt es sich auch an, das gleichnamige Kraut im Blumenbeet zu bekämpfen. Tauchen die gezackten Blätter einmal im Garten auf, wird man sie kaum wieder los. Ihre Strategie ist unschlagbar: Giersch breitet sich über Wurzelausläufer aus. Jedes übersehene Stückchen wächst zu einer neuen Pflanze heran. Andererseits werden dem würzig riechenden Kraut Heilkräfte nachgesagt – vor allem gegen Gicht und Rheuma. Wer also Giersch statt Petersilie ins Essen gibt, ist mitunter froh, so viel davon im Garten zu haben.
Die Kolumne: Mit nackter Pflanze verreisen
Erinnern Sie sich in Jean Reno in dem Gangsterfilm „Léon der Profi“? Das Herz des Auftragsmörders hängt nicht nur an der kleinen Natalie Portman (mit 12 Jahren ihre erste große Rolle), sondern auch an einer Topfpflanze, da sie wie er „keine Wurzeln hat“. Die hat seine geliebte Aglaonema, auch Kolbenfaden genannt, natürlich doch – immerhin wächst sie in einem Blumentopf. Die Grünpflanze hat gezeichnete Blätter an langen Stielen und wächst eigentlich in tropischen Wäldern Ostasiens, aber das nur nebenher. Auf seiner Flucht nimmt Léon den Topf stets mit.
Der Kolbenfaden jedenfalls mag es feucht und warm. Keine leichte Aufgabe, da den geeigneten Platz in der Wohnung zu finden. Dafür kommt die Pflanze mit wenig Licht aus. Bester Standort ist da wohl das Badezimmer in der Nähe der Dusche. Wie Aglaonema auf häufiges Umziehen reagiert, ist bislang leider nicht dokumentiert.
Eigentlich keine gute Idee, mit einer Pflanze zu verreisen. Denn viele mögen keinen Standortwechsel. Zum Beispiel Ficus benjamin. Ihn sollte man stets zu Hause an seinem angestammten Platz stehen lassen. Der Zimmerstrauch wirft nach einem Ortswechsel gern die Blätter ab und steht plötzlich nackt da. Und so ein nackter Benjamin kann im Ausland richtig peinlich werden.
Die Kolumne: Kleine Tierchen, große Sauerei
Für manche grässlichen Dinge gibt es wirklich schöne Namen. Honigtau zum Beispiel. Darunter stellt sich der poetische Mensch süße Tropfen vor, die einem wie im Paradies von Blättern in den Mund rollen. Die grausame Wahrheit ist, dass es sich dabei um Blattlausurin handelt. Wir wohnen an einem mit Linden bepflanzten Platz. Und Blattläuse lieben die weichen, saftigen und süßen Lindenblätter. Sie saugen den lieben langen Tag daran herum. Und lassen den Rest einfach auf die geparkten Autos rieseln. Diese sind im Nu mit einem ekligen Klebefilm überzogen. Und der ist so stark, dass die Fensterheber blockieren. Und das überfordert sogar die Geduld des größten Tierfreundes.
Deutschlandweite Plage: Die Hochsaison der Blattläuse
Ein kleiner Trost für alle Gartenbesitzer mit Blattlauskummer: Sie sind nicht allein. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen spricht von einer deutschlandweiten Plage. Scharen von Tierchen vermehren sich derzeit an Rosen, Stauden, Sträuchern und Bäumen. Dabei bevorzugen die lästigen Pflanzenparasiten vor allem die Triebspitzen.
Dort können sie ihren Rüssel besonders leicht einstechen, um den saftigen Inhalt des Leitungssystems der Pflanzen auszusaugen. Der nährstoffreiche Pflanzensaft enthält alles, was die Blattläuse zum Leben benötigen. Da die Läuse mehr aufsaugen, als sie selbst benötigen, scheiden sie den überschüssigen Zucker sofort wieder aus und lassen ihn nach unten fallen.
Die Pflanzen werden durch den Blattlausbefall zwar zum Teil unansehnlich, absterben werden sie davon in der Regel aber nicht. Vielmehr rollen und krümmen sich die befallenen Blätter ein. Blattläuse übertragen aber auch pflanzenschädigende Viren von Pflanze zu Pflanze, und durch ihre klebrigen Ausscheidungen locken sie Ameisen an. Auch Pilze finden dort einen guten Nährboden.
Natürliche Gegenspieler der Blattläuse sind Marienkäfer sowie Schwebfliegen- und Florfliegenlarven. Dort, wo viele Nützlinge vorkommen, werden die Blattläuse in Schach gehalten. Vor allem der inzwischen in unseren Breiten heimische asiatische Marienkäfer verputzt Blattläuse in großen Mengen.
Wichtigste Methode zur Blattlausbekämpfung im Hausgarten ist die Schaffung optimaler Lebensräume für nützliche Insekten. In einem artenreich bepflanzten Garten stellen sich die natürlichen Gegenspieler der Läuse recht zuverlässig ein. Viele Blütenpflanzen wie die Korbblütler locken blattlausfressende Nützlinge an. Bei geringem Befall können Gartenbesitzer auch versuchen, die Läuse mit dem Gartenschlauch von den Blättern zu katapultieren. Auch ein kräftiger Regenschauer lässt hoffen: Er schwemmt viele Läuse davon.
Nur bei einem extremen Massenbefall sollte der Hobbygärtner überlegen, ob er ein Pflanzenschutzmittel einsetzen will: Hierbei ist darauf zu achten, dass ein nützlingsschonendes Präparat verwendet wird, damit nicht auch Insekten wie Käfer und Fliegen leiden.
Blattläuse treten weltweit auf: Allein in Mitteleuropa sind 800 verschiedene Arten bekannt. Viel frisches Grün regt die Blattläuse an, sich in einem rasanten Tempo zu vermehren. Dies können sie ungeschlechtlich: Eine Blattlaus kann unter guten Bedingungen täglich bis zu fünf lebende Nachkommen gebären. Diese sind mit der „Mutter“ genetisch identisch. Wird das Nahrungsangebot auf einer Pflanze zu knapp, entstehen geflügelte Tiere. Sie können zwar keine weiten Strecken fliegen, aber sie lassen sich vom Wind zur nächsten Pflanze tragen.
Die Kolumne: Mundraub am Obstbaum
Die Kirschen werden reif. Steigen Sie zum Pflücken nachts heimlich in Nachbars Garten? Gar nicht nötig! Im Internet gibt es eine Seite (www.mundraub.org), auf der Obstbäume erfasst sind, die von jedermann abgeerntet werden dürfen. Die Computerzeitschrift c’t schrieb kürzlich darüber. Mit dem Effekt, dass sicherlich nicht nur eine Frau die Lieblingszeitschrift ihres Mannes mit Interesse gelesen haben dürfte. Das Prinzip ist einfach: Wer einen frei wachsenden Kirsch- oder auch Apfel-, Mirabellen- oder Maulbeerbaum kennt, kann ihn in der Karte eintragen. Auch für Nüsse, Beeren und Kräuter gibt es Karten. Und wer beim Sonntagsspaziergang grundsätzlich Hunger bekommt, kann seine Route entsprechend planen. Aber lassen Sie noch was für die anderen hängen!
Die Kolumne: Wo gibt es grüne Daumen?
Neulich wurde ich auf meinen „grünen Daumen“ angesprochen. Wo ich den denn her hätte? Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt einen habe. Wenn ja, dann ist der sicher nicht geerbt.
Ich habe ihn mir erarbeitet. Durch viel, viel Lesen – in Büchern, Zeitschriften und Stauden-Enzyklopädien sowie durch Gespräche mit Fachleuten. Und natürlich durch ausprobieren – im Garten und auf der Fensterbank.
Und dann fand ich den grünen Daumen im Internet. Vorsichtshalber habe ich mir auch einen bestellt. Es gibt ihn seit Anfang des 20. Jahrhunderts: Tausende von Briefsortierern der Post steckten ihn sich frühmorgens auf die Fingerkuppen. Offiziell heißt der grüne Daumen Blattwender, er ersetzte das unhygienische Ablecken. Durch die maschinelle Abfertigung der Briefe hat er sich genauso überholt wie die Vererbung des grünen Daumens für Pflanzen. Und ist das nun Pech oder Segen?
Die Kolumne: Ein Hoch auf die kleine Schwester
Der Himalayamohn ist so etwas wie die Königin der Stauden: Die großen, blauen Blüten von „Meconopsis grandis“, so ihr lateinischer Name, strahlen einen verführerisch von Gartenkatalogen und Staudenbüchern an. Doch mit den Jahren habe ich gelernt, diese Diva unter den mehrjährigen Pflanzen zu hassen. Jahr und Jahr wurde ich bei ihrem Anblick schwach und kaufte sie – für viel Geld. Ich hegte, wässerte, düngte sie. Aber Jahr um Jahr ging sie mir ein. Ich tauschte die Erde aus, setzte die Pflanze in einen Topf, wechselte den Standort. Nichts half. Nun bin ich wieder versöhnt mit Meconopsis. Denn die Blaue hat eine kleine gelbe Schwester: Meconopsis cambrica. Seit ich sie ausgesät habe, sprießen ihre zitronenfarbenen Blüten in allen Ecken des Gartens. Einfach nur schön. Und vor allem: ganz pflegeleicht.
Spannendes auf der Fensterbank: Diese Pflanzen sind wirklich cool
Es muss nicht unbedingt ein Haustier sein: Es gibt auch einige coole Zimmerpflanzen, die sich gut auf der Fensterbank machen oder im Terrarium eine echte Attraktion sind. Hier sind einige spannende Gewächse, für die sich auch Kinder begeistern können.
1. Fleischfressende Pflanzen
Ein wenig gruselig aber auch sehr faszinierend: Die insektenvernichtende Schönheiten wachsen hierzulande auch auf der Fensterbank. Pech für die Fliegen, die sich anlocken lässt. Bei der Venus-Fliegenfalle klappen in Sekundenbruchteil die beiden Fangblätter zu, das Insekt sitzt in der Falle und wird verdaut. Nach etwa sieben Mal öffnen und schließen ist der Mechanismus erschöpft und die Pflanze muss neue Blätter bilden. Die imposante Schlauchpflanze lockt mit ihrer Fleisch-Maserung die Insekten an, die dann in die lange Blüte rutschen und verdaut werden.
2. Mimose
Streicheln erwünscht: Diese Pflanze kann ihre gefiederten Blätter bewegen. Mimosen und auch Pflanzen der Gattung Biophytum reagieren auf Berührung und klappen ihre Blätter ein. Mimosen lassen sich sehr leicht im Frühjahr aus Samen ziehen, sind relativ anspruchslos und lassen sich einfach auf der Fensterbank halten. Allerdings sollte Mimosen keine pralle Sonne bekommen und feucht aber nicht nass gehalten werden.
3. Lebenden Steine
Diese Sukkulente sieht nicht sehr lebendig aus: Bei den lebenden Steinen kann man das Gießen ruhig mal vergessen. Die zwei miteinander verwachsenen, knubbeligen Blätter stehen gern am sonnigsten Platz im Haus, brauchen den Winter über kein Wasser und lieben es auch im Sommer trocken. Wenn sie so vernachlässigt werden, belohnen die Überlebenskünstler aus Südafrika ihre Besitzer mit einer weißen oder gelben Blüte.
4. Kanonierblume
Sie verteilen ihren Blütenstaub explosionsartig in der Gegend: Wenn die Kanonierblume „Pilea spruceana“ in der Sonne steht und Wasser auf die Blüten kommt raucht es. Es sieht dann ein wenig so aus, als schießt die Pflanze eine Kanone ab. Allerdings brauchen Kanonierblumen viel Luftfeuchtigkeit und hat deshalb im Zimmer meist nur eine kurze Lebensdauer.
5. Baby-Ananas
Obst von der Fensterbank: Der oberen Rest der Ananas muss nicht in den Müll, er macht sich auch im Blumentopf sehr gut. Der Schopf (ohne Fruchtfleisch) sollte über Nacht trocknen und kann dann in Anzuchterde gepflanzt werde. Achtung: nicht zu tief setzen, sonst fault es. Dann muss die Ananas warm und feucht gehalten werden. Wer regelmäßig sprüht und mindestens zwei Jahre Geduld hat, wird sogar mit einer Blüte und anschließenden Früchten belohnt.
6. Avocado
Ein riesiger Kern platzt auf und wächst schnell zu einem Baum heran: Avocados lassen sich recht einfach auf der Fensterbank ziehen. Der Kern keimt, wenn er zur Hälfte in einem Wasserglas steckt. Sicherer ist es allerdings, ihn mit etwas feuchten Kokos-Substrat (gibt es im Baumarkt) in einer Plastiktüte an einen warmen Ort zu legen. Frühestens nach zwei Wochen springt der Kern auf. Wird er dann mit der spitzen Seite nach unten zur Hälfte in Kokos-Substrat gepflanzt und mit einer Tüte abgedeckt, zeigt sich bald ein grüner Keim. Das Bäumchen trägt dunkelgrüne Blätter und wächst schnell. Die ersten Früchte trägt die Avocado aber erst nach etwas zehn Jahren.
7. Rose von Jericho
Wasser erzeugt Leben: Die bereits in der Bibel erwähnten, israelischen Wüstenpflanze Rose von Jericho lässt sich eindrucksvoll wiederbeleben. Wird das vertrocknete Knäul in Wasser gelegt, saugt es sich voll, entfaltet sie sich innerhalb eines Tags und färbt sich von Braun in Dunkeloliv. Nach ein paar Tagen sollte die Pflanze wieder austrocknen, damit sie nicht schimmelt. Dann rollt sich die Rose von Jericho wieder ein. Diese Auferstehung lässt sich unbegrenzt wiederholen.
8. Judenbart
Es gibt zahlreiche Pflanzen, die ihren Nachwuchs fix und fertig präsentieren. Ausläuferpflänzchen sind unter anderen von Erdbeeren und Grünlilien bekannt. Besonders hübsch ist der Judenbart „Saxifraga stolonifera“ mit nierenförmigen, gemusterte Blättern. An grazilen, hängenden Ausläufer hängen winzige Pflänzchen mit Wurzeln, die nur noch in einen Topf gesetzt werden müssen. Direkt an den Blättern sitzt der Nachwuchs beim Brutblatt, auch Mutter-Kind-Pflanze genannt. Die Babys fallen irgendwann ab. Landen sie auf der Erde, wachsen sie direkt an.
Die Kolumne: Traumhaus mit Kiwi-Problem
In ein Haus mit bereits angelegtem Garten umzuziehen, birgt immer Überraschungen. Wie wird der Garten wohl im Sommer aussehen? Welche Überraschungen schlummern unterirdisch? Was wird einem dereinst über den Kopf wachsen? Das kann durchaus für Alpträume sorgen. Meiner heißt derzeit „Kiwi“. Denn in unserem Traumhaus rankt über einer Pergola eine neun Jahre alte Kiwipflanze. Der Hinweis „Sie trägt reichlich“ sorgte gleich für Bauchgrummeln. Denn so schön das Haus auch ist, Ende Oktober könnten wir bis zu 1000 Früchte ernten. Mag jemand Kiwi-Marmelade?